Gärtnerlatein von A bis Z, Teil 2
In Teil 2 unserer Blog-Serie erklären wir Fachbegriffe rund ums Gärtnern zum Buchstaben "B". Sie erfahren unter anderem, was es mit Biodiversität, Brakteen oder biologischem Pflanzenschutz auf sich hat.
Basisch: Beschreibt einen pH-Wert über 7. Neutral ist 7. Was höher ist, ist basisch (auch alkalisch genannt), was darunter liegt ist sauer. Ein basischer Boden hat einen hohen Kalkgehalt. Solche Böden mögen z. B. Pfingstrosen, Pfaffenhütchen, Christrosen oder Chrysanthemen.
Bedecktsamer: Samenpflanzen werden in Nacktsamer und Bedecktsamer eingeteilt. Zu den Bedecktsamern gehören Blütenpflanzen, deren Samen von einem Fruchtknoten umschlossen sind.
Bedingt winterhart: Bedingt winterharte Pflanzen können den Winter draussen verbringen, benötigen jedoch einen Winterschutz. Beispiele: Japanische Stechpalme, Kamelie, Schmucklilie, in Gefässe gepflanzte Obstbäume.
Beizung: Gebeiztes Saat- und Pflanzgut ist zum Schutz gegen Krankheiten und Schädlingen mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Derart behandeltes Saat- und Pflanzgut ist vor allem in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft von Bedeutung und ist gekennzeichnet.
Bestäubersorte/Befruchtersorte: Den Ausdruck kennen wir insbesondere bei Obstbäumen und bei Beerenpflanzen. Apfel- und Birnbäume sind nicht selbstbefruchtend und brauchen daher eine sogenannte Bestäubersorte. Grundsätzliche darf man immer höhere Erträge erwarten, wenn eine Befruchtersorte zugegen ist. Diese kann allenfalls auch im Nachbarsgarten stehen und eine Befruchtung durch Wind oder Insekten ermöglichen. Bei Steinobst gibt es selbstfruchtbare und selbstunfruchtbare Sorten, ebenso bei Erdbeeren.
Biodiversität: Biodiversität bedeutet Vielfalt des Lebens: Sie umfasst die Artenvielfalt, die Vielfalt der Lebensräume und Ökosysteme sowie die genetische Vielfalt. Biodiversität ist auf Lebensräume angewiesen. Sie findet ihren Platz in grossen Landschaften wie auch in kleinen Gärten. Da bildet sie ein verwobenes Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Menschen.
Biologischer Pflanzenschutz: Darunter ist die Behandlung von Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlingen mit nicht chemisch-synthetischen Mitteln sowie die vorbeugende Pflanzenstärkung zu verstehen. Im Weiteren zählen der Einsatz von Nützlingen, tierische Produkte wie Hornspäne, Düngemittel auf pflanzlicher Basis sowie Fallen und Barrieren zum biologischen Pflanzenschutz, ebenso das ideale Zusammenspiel von geeigneten Pflanzengemeinschaften (z. B. Lavendel zu Rosen).
Blattdüngung: Dieser Begriff bezeichnet das Zuführen von Nährstoffen über das Blattwerk. Durch eine Blattdüngung kann rasch Abhilfe bei Mangelerscheinungen der Pflanze geschaffen werden. Sie kann bei Zier- und Nutzpflanzen erfolgen.
Blattstecklinge: So nennt man ein von der Mutterpflanze abgetrenntes Blatt (mit oder ohne Stiel), das zu einer neuen Pflanze heranwächst, wenn man es in Erde steckt. Nicht alle Pflanzenarten kann man durch Blattstecklinge vermehren. Funktionieren tut dies beispielsweise bei Geranien, Usambaraveilchen, Drehfrucht oder Bogenhanf. Eine Vermehrung durch Stecklinge nennt man in der Fachsprache vegetative Vermehrung.
Blütenstand: Ein Blütenstand ist eine Ansammlung von mehreren Einzelblüten, die oft unterschiedlich umgewandelt sind. Er lässt das Ganze wie eine einzige „Blume“ erscheinen. Beispiele dafür sind Hortensie, Sonnenblume, Rhododendron und Flieder.
Bodendecker: Meist niedrigwachsende Pflanzen, die sich rasch durch Ausläufer, Ableger oder mit ihren Trieben ausbreiten und den Boden bedecken. Bodendecker-Pflanzen (zum Beispiel Efeu, Blaukissen, Immergrün, Golderdbeere) sind ideal, um Unkraut einzudämmen.
Bodenverbesserung: Der Bodenverbesserung dienen Massnahmen wie Mulchen (Abdecken des Bodens mit organischem Material), Gründüngung (in freie Beete schnellwachsende Pflanzen wie Gelbsenf oder Büschelblume einsäen zur Regeneration des Bodens), Einarbeiten von organischen Materialien wie GREENPLANT® ORGANIC oder Kompost.
Bonsai: Bonsai bedeutet dem Wort nach: Baum in der Schale. Es kommt aus dem Japanischen: bon = Schale, sai = Pflanze. Bei Bonsai handelt sich um eine asiatische Gartenkunst, bei der Gehölze durch Schnitt und Pflege so gestaltet werden, dass sie in eine Schale eingepflanzt werden können. Bonsais werden aber nicht nur in Schalen gepflegt. Sehr natürlich wirkt beispielsweise eine Kiefer, die in einen Naturstein gepflanzt ist. Um die Bäume klein zu halten, werden die Wurzeln geschnitten, damit die Kraft in die Äste und den Stamm geht. Mit dem Drahten der Äste bekommt der Baum Form. Diese Kunst stammt ursprünglich aus China, wurde jedoch von den Japanern weiterentwickelt und perfektioniert.
Brakteen: Sie werden auch Hochblätter genannt. Sie sitzen über den Laubblättern und umschliessen die unscheinbaren Blüten. Markante Brakteen finden wir beispielsweise beim Weihnachtsstern, bei der Bougainvillea oder der Flamingoblume. Brakteen gehören nicht zu den Blüten, sondern zum Blattwerk.
Bulbe: Eine Bulbe ist eine knollenartige Verdickung, sie sich aus einem Stängel, einem Blütenstand oder einer Blattachsel entwickeln kann. Bulben kennen wir bei gewissen Orchideenarten, so etwa bei Cattleya oder Dendrobium. Eine Bulbe ist ein brutzwiebelähnliches Organ; aus ihr wachsen neue Blätter und Blütentriebe.
Die Fortsetzung des Gärtnerlateins folgt zum Buchstaben "C".
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret
Gepostet:
17.04.2014 07:30:04 von
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