Kräuter sind im Trend, Gärten werden immer kleiner − was liegt da näher als ein Beet anzulegen, das spiralförmig in die Höhe geht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich eine Kräuterspirale zuzulegen: von der klassisch aus Naturstein gemauerten über einen Bausatz bis hin zum Kräutertopf.
Aus praktischen Gründen, ist es ratsam, eine Kräuterspirale bzw. Kräuterschnecke möglichst nahe von Haus und Küche zu platzieren. Der Standort sollte sonnig, warm und windgeschützt sein.
Materialien
Mögliche Materialien für das Kernstück einer Kräuterspirale sind zum Beispiel Granit, Kalkstein, Quarzit, Sandstein, Gneis, Schiefer, Basalt, Ton (Ziegelstein, Backstein). Je nach Vorliebe können behauene oder naturbelassene (unbehauene) Steinbrocken verwendet werden. Zum Auffüllen der Kräuterspirale wird je nach Zone mit Gartenerde, Kompost, Teicherde, Sand, Schotter oder Kies gearbeitet.
Aufbau einer klassischen Kräuterspirale
- Zuerst werden Grösse und Form festgelegt und am Boden aufgezeichnet. Dabei ist zu beachten, dass der Abschluss mit der Wasserzone südseitig zu stehen kommt.
- Danach wird der Oberboden entfernt und eine etwa 25 cm dicke Drainageschicht aus grobem Kies oder Schotter eingebracht.
- Auf die Drainageschicht wird von aussen her die Mauer mit einer leichten Neigung nach innen bis in eine Höhe von ca. 80 - 120 cm aufgeschichtet. Grosse Steine bilden die Basis der Mauer, die sich nach oben hin verschlankt. Um ein Einstürzen zu verhindern, sollte laufend Substrat (Gemisch aus Steinen, Schotter und Erde) eingefüllt werden. Zementiert wird nicht. Dies hat den Vorteil, dass so manches Kleingetier in den Ritzen Unterschlupf findet.
- Für die Deckschicht (oberste 10 - 20 cm) wird eine Mischung aus Kräutererde oder Kompost und Sand verwendet, wobei diese von Zone zu Zone nach oben hin durchlässiger wird.
- Den Abschluss am unteren Ende der Kräuterspirale bildet ein kleines ca. 40 cm tiefes Wasserbecken mit anschliessender Feuchtzone. Als Wasserbecken dient ein Gefäss, das in den Boden eingelassen wird, oder man legt das ausgegrabene Loch mit Teichfolie aus. Durch das teilweise Befüllen der Wasserzone mit Sand und Teicherde entsteht eine Sumpfzone.
Bausätze
Der grosse Vorteil eines Bausatzes gegenüber der gemauerten Variante ist der geringere Zeitaufwand für das Errichten. Modern und beliebt sind Gabionen mit Gitterelementen aus Stahl, die sich einfach zusammenstecken lassen. Ein Fundament ist für solche Steinkörbe nicht erforderlich. Befüllt werden sie mit Steinen, die sozusagen die Mauer bilden. Zur Trennung von Steinen und Pflanzenerde verwendet man Trennvlies oder Folie.
Kräutertöpfe / Ton-Kräuterspiralen
Auch wer sich einen Kräutertopf (Gefäss mit mehreren unterschiedlich grossen Öffnungen in verschiedenen Etagen) zulegt, kann sich das Prinzip der Kräuterspirale (oben trocken und sonnig, unten feucht und schattig) zu Nutze machen. Es handelt sich dabei um die kostengünstigste und am wenigsten aufwändige Variante. Sie ist auch für sehr kleine Flächen geeignet, so etwa für einen Balkon oder eine Terrasse. Kräutertöpfe gibt es aus Terrakotta oder Steingut.
Im Weiteren sind fertige Miniatur-Kräuterspiralen aus Ton mit passenden Untersetzern erhältlich. Sie sind ideal für Balkon, Terrasse oder Fensterbank.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Andy Fässler