Viele Wildbienenarten, zu denen auch die Hummeln zählen, sind bereits vom Aussterben bedroht, weil ihnen der Lebensraum genommen und die Nahrung mit Insektiziden und Pestiziden verseucht wird. Im zweiten Teil der kleinen Blog-Serie stellen wir vier Hummel-Arten vor und zeigen, welche Nektarpflanzen und welche Nistplätze diese bevorzugen.
Gartenhummel (Bombus hortorum)
Gartenhummeln sind auf Wiesen, Weiden, in Gärten und Parks, sowie auf Streuobstwiesen zu Hause. Auch Waldränder, Wegränder, Gräben und Böschungen sowie Brachland gehören zu ihrem Lebensraum. Als Nistplätze dienen ihnen verlassene Vogelnester, unterirdische Mäusenester. Doch auch Estriche, Scheunen oder Stallungen suchen sie auf, um ihre Nester zu bauen. Und Hummelnistkästen nehmen sie ebenfalls gerne an.
Bevorzugte Pflanzen: Flockenblume (Centaurea), Skabiose (Scabiosa), Wilde Karde (Dipsacus fullonum), Krokus (Crocus), Linde (Tilia), diverse Disteln, Klee (Trifolium), Günsel (Ajuga).
Ackerhummel (Bombus pascuorum)
Die Ackerhummel findet man häufig auf Wiesen, an Wegrändern sowie in Parks und Gärten. Ackerhummeln sind ebenso Nestbauer wie Nestbezieher, unter- oder auch oberirdisch. Dazu quartieren sie sich unter trockenem Laub, in Kompost, Moos oder Grasbüscheln ein. Als Nistplatz dienen hin und wieder auch Schuppen mit alten Lumpen oder abgelegten Arbeitskleidern, Hauptsache der Platz ist trocken. Den Ausbau der Nester bewerkstelligen die Ackerhummeln mit Materialien, die sie in der Umgebung finden. Sie zerbeissen diese und verflechten sie miteinander.
Bevorzugte Pflanzen: Obstbäume, Taubnessel (Lamium), Wiesen-Klee (Trifolium pratense), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), diverse Disteln.
Veränderliche Hummel (Bombus humilis)
Die Veränderliche Hummel lebt vorwiegend in offenen Landschaften abseits der Siedlungsgebiete, beispielsweise an Waldrändern und angrenzenden (Streuobst-)Wiesen, Böschungen und Wegrändern, manchmal auch in Gärten und Parkanlagen. Die Nistplätze werden vorzugsweise unter Grasbüscheln und Moospolstern angelegt. Selten hausen sie als Nestbezieher in Baumhöhlen oder in verlassenen Mäusenestern.
Bevorzugte Pflanzen: Fingerhut (Digitalis), Günsel (Ajuga), Flockenblume (Centaurea), Klee (Trifolium), Disteln, Beinwell (Symphytum), Wildrose, Obstbäume, Luzerne (Medicago), Fetthenne (Sedum), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis), Wegwarte (Cichorium).
Erdhummel (Bombus terrestris)
Erdhummeln leben im Flachland ebenso wie im Gebirge. Sie bevorzugen offenes Gelände wie Wiesen, Wegränder, Weiden, Böschungen, Gärten oder Parkanlagen. Sie nisten gerne bis zu 1.5 m tief in der Erde, in verlassenen Mäusenestern und frischen Maulwurfbauten. Gelegentlich ziehen sie auch in erdnahe Hohlräume von Gebäuden: zum Beispiel in Scheunen, Stallungen oder Gartenhäuschen. Fein zerkleinertes Gras, Laub und Moos nutzen sie für den eigenen Nestbau. Erdhummeln nehmen gerne unterirdische Nisthilfen an.
Bevorzugte Pflanzen: Salbei (Salvia), Weide (Salix), Krokus (Crocus), Linde (Tilia), diverse Disteln, Klee (Trifolium), Kriechender Günsel (Ajuga reptans).
Fotos: Felix Amiet
Wyss Samen und Pflanzen AG, Andy Fässler