Kann ich den Kürbis schon ernten? Sollen die Äpfel doch noch einige Tage länger am Baum bleiben? Und zu welcher Ananas soll ich greifen? Machen Sie den Reifetest!
Unreifes Obst ist weder geschmacklich ein Highlight, noch liefert es das Optimum an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien. Überreif sollte es natürlich auch nicht sein. Gewisse Obstsorten können nach der Ernte noch nachreifen, aber nicht alle. Deshalb empfiehlt sich ein Reifetest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu prüfen, ob das Obst reif ist oder nicht. Vom Riechen übers Zupfen, Drehen, Drücken, Klopfen bis hin zum blossen Anschauen ist alles dabei.
Beispiele für Reifetests
Ananas: Ananas reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Ein feiner Ananasduft ist schon mal ein gutes Zeichen. Der Zupftest bringt dann die Bestätigung. Den optimalen Reifegrad hat eine Ananas dann, wenn sich ein Blatt gegen einen leichten Widerstand aus dem Strunk ziehen lässt.
Apfel: Ein Indiz für die Reife ist, wenn erste gesunde unversehrte Früchte von selbst abfallen. Auch die Kipp-/Drehprobe gibt Aufschluss über den Reifegrad der Äpfel. Dazu hebt man den am Baum hängenden Apfel etwas an und versucht ihn leicht zu drehen. Bricht er leicht samt Stiel ab, ist er pflückreif. Bei Äpfeln gilt es jedoch, Pflückreife von Genussreife zu unterscheiden. Mehr dazu im Blog-Beitrag "
Apfelernte: richtiger Zeitpunkt".
Birne: Ist die Birne reif, duftet sie fruchtig und gibt auf Druck etwas nach. Birnen reifen nach der Ernte nach.
Feige: Bei Feigen kommt der Drucktest zum Zug. Reif sind sie dann, wenn sie auf Druck klar nachgeben. Verschwindet die Druckstelle nicht, ist die Frucht überreif. Feigen reifen nach der Ernte nach.
Kürbis: Ist der Stielansatz verholzt, dann ist der Kürbis reif. Ein weiterer Hinweis auf Reife ist, wenn es beim Klopfen hohl klingt. Kürbisse haben dann auch ihre sortentypische Farbe angenommen.
Melone (Honigmelone, Zuckermelone, Cantaloupemelone): Ein Reifezeichen ist der hohle Klang, der sich beim Draufklopfen ergibt. Duftet die Frucht intensiv nach Melone, ist sie reif. Bei Honigmelonen sollte die Schale auf Druck etwas nachgeben. Melonen reifen nach der Ernte nach.
Pfirsich: Der feine Pfirsichduft vermittelt uns, dass die Frucht reif ist; sie muss dabei nicht unbedingt rot sein. Pfirsiche reifen nach der Ernte nach, werden dann aber schnell überreif und schrumpelig.
Traube: Trauben reifen nach der Ernte nicht mehr nach. Die Reife wird insbesondere nach der Farbe beurteilt. Reife dunkle Sorten haben eine satte blaue bis violette Farbe; reife helle Sorten sind hellgrün bis gelblich. Die Haut soll richtig prall sein.
Wassermelone: Ein erster Hinweis für Reife ist der hohle Klang beim Draufklopfen. Dies gilt für alle Melonen. Wassermelonen ändern ihre Farbe mit zunehmender Reife von gelb nach grün. Dabei bedeutet ein glänzendes Grün noch Unreife. Erst ein mattes Grün mit netzartigen Gelbanteilen zeigt an, dass die Frucht gut gereift ist. Übrigens ist ein gelber Fleck auf einer Seite der Melone positiv zu werten. An der Stelle, an der die Melone auf dem Boden lag, bleibt ein solcher Fleck zurück. Dies bedeutet, dass die Melone auf dem Feld ausreifen durfte und nicht unreif geerntet wurde. Wassermelonen reifen nach der Ernte nicht nach.
Walnuss: Walnüsse werden nicht gepflückt; sie müssen von selbst zu Boden fallen. Die grüne Schale muss aufgesprungen sein und sich bereits etwas braun verfärben.
Zitrone: Das Spezielle an Zitronenbäumen ist, dass sie das ganze Jahr hindurch Blüten wie auch Früchte tragen. Bis die Früchte reif sind, vergeht eine lange Zeit. Gelb = reif, grün = unreif? Nicht bei den Zitronen; die Farbe sagt nichts aus über den Reifegrad. Zum "Gelbwerden" brauchen Zitronen grössere Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Dies ist bei sogenannten Sommerzitronen nicht der Fall, weshalb sie trotz Reife grün sind. Für den Handel werden sie chemisch oder in klimatisierten Lagern "gelbgefärbt", denn für die meisten Konsumenten hat eine Zitrone gelb zu sein. Reif ist eine Zitrone dann, wenn sie fein duftet und auf Druck etwas nachgibt. Zitronen reifen nach der Ernte nicht nach.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret