Inzwischen haben wir die dickeren Jacken hervorgeholt und ziehen gefütterte Schuhe an, wenn wir längere Zeit draussen verbringen. Zeit, auch an die Tessinerpalme zu denken! Letzten Sonntag hat sie ihren Winterschutz bekommen. Doch bei Tessinerpalmen gilt: Weniger ist mehr.
Vor mehr als zwei Jahrzehnten hatten wir Palmen aus dem Tessin als kleine Pflänzchen mitgebracht. Mit den Jahren wuchsen sie zu stattlichen Gewächsen an, die in Kübel gepflanzt viele Jahre unsere Terrasse zierten. Mit der Zeit wurden die drei Töpfe beziehungsweise die Palmen zu gross; ein kleines Gewächshäuschen zum Überwintern genügte nicht mehr. Also wagten wir es vor einigen Jahren, die Palmen in den Garten zu Pflanzen. Zwei Exemplare haben einen besonders harten Winter mit lange anhaltenden Frostperioden nicht überlebt. Ob sie damals erfroren oder vertrocknet waren, weiss ich nicht. Doch eine Pflanze ist uns geblieben; sie hat schon mehrere Winter im Garten überstanden.
So kurz wie möglich, solange wie nötig
Eines vorneweg: Tessinerpalmen sind nicht überempfindlich. Ein zu frühes Einpacken schadet mehr als es nützt, ebenso ein zu dickes „Kleid“. Einen leichten Frost überstehen diese Palmen problemlos. Doch vor Dauerfrost und stärkeren Frösten muss man sie schützen. Mit einer Winterschutzmassnahme können wir hingegen früh beginnen: Gutes Einwässern im Herbst macht die Pflanzen weniger anfällig auf Winterschäden.
Die Palme sollte nicht übermässig kalte „Füsse“ haben. Rund um die Palme haben wir Äste von Weisstannen ausgelegt, damit der Wurzelbereich etwas geschützt ist. Wer keine Tannäste hat, kann den Boden mit einer Kokosmatte (erhältlich im Gartenfachhandel) abdecken. Danach schnürten wir die Wedel zusammen, damit das Einpacken leichter geht. Schliesslich umhüllten wir die ganze Palme, inklusive Stamm, mit einem Wintervlies. Der Winterschutz sollte Licht- und Luftdurchlässig sein. Ist die Schicht zu dick, „schwitzt“ die Palme, und wenn dann diese Nässe gefriert, kann die Pflanze Schaden nehmen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret