Ein geschmückter Tannenbaum gehört zum Weihnachtsfest, und die Suche nach dem perfekten Baum geht bald wieder los. Doch wann ist ein Christbaum perfekt? Das lässt sich so schwer sagen wie ein Mensch sein muss, um perfekt zu sein. Die Vorlieben sind individuell. Für Unentschlossene kann dieser Blog eine Entscheidungshilfe sein.
Balsam-Tanne (Abies balsamea)
Die sehr schmal, buschig und regelmässig wachsende Balsam-Tanne ist auch für kleinere Räume ein attraktiver Christbaum. Die dunkelgrünen kurzen Nadeln sind auf der Unterseite silbrig gestreift. Bei dieser Tanne ist der Art-Name Programm, denn 'balsamea' bedeutet 'wohlriechend'. Aus der Balsam-Tanne wird der bekannte Kanadabalsam (Tannenharz) gewonnen.
Vorteile: Gute Haltbarkeit. Angenehmer harziger kieferartiger Duft. Weiche Nadeln.
Blau-Fichte, Blautanne (Picea pungens)
Die Blau-Fichte hat einen regelmässigen, kräftigen, buschigen Wuchs. Aufgrund der fast waagrecht wachsenden Äste ist sie vor allem für grosse Räume geeignet. Die mittellangen, schmalen rund um den Ast angeordneten Nadeln haben eine intensiv graublaue Farbe. Dieser Baum erfreut sich aufgrund des feinen Duftes und der langen Haltbarkeit immer grösserer Beliebtheit.
Vorteile: Gute Haltbarkeit. Sehr angenehmer Duft. Die kräftigen, steifen Äste eignen sich auch für schweren Christbaumschmuck.
Nachteile: Sehr harte, stark stechende Nadeln; deshalb eher nicht für Haushalte mit Kleinkindern und Haustieren.
Engelmann-Fichte (Picea engelmannii)
Die Engelmann-Fichte ist eine äusserst attraktive Erscheinung. Sie zeichnet sich aus durch einen wunderschönen, regelmässigen, sehr buschigen und eher schlanken Wuchs und kommt daher als Weihnachtsbaum auch für Räume mit eher knappen Platzverhältnissen in Frage. Die spitzen Nadeln sind auf der Oberseite blaugrün; die Unterseite ist weiss-bläulich. Die Nadeln ähneln jener der Blautanne.
Vorteile: Gute Haltbarkeit. Obwohl sie spitz sind, stechen die Nadeln nicht.
Nachteil: Aufgrund des sehr dichten Wuchses nicht ganz einfach zu schmücken.
Colorado-Tanne (Abies concolor)
Mit ihren aussergewöhnlich langen weichen blaugrauen bis stahlblauen sichelförmig nach oben gebogenen Nadeln wirkt die Colorado-Tanne sehr speziell und edel. Der Wuchs ist dicht und ausladend, weshalb diese Tanne vor allem für grössere Räume in Frage kommt.
Vorteile: Herrlicher zitroniger Duft bringt weihnachtliche Stimmung. Nadeln stechen nicht.
Nachteile: Das Angebot an Colorado-Tannen ist nicht sehr gross. Höheres Preissegment. Das Schmücken ist aufgrund der sehr langen Nadeln eine Herausforderung.
Korea-Tanne (Abies koreana)
Die Äste der Korea-Tanne stehen sehr individuell fast waagrecht vom Stamm ab. Die Kronen sind sehr kompakt, so dass der Abstand der einzelnen Zweigetagen nicht gross ist. Die kurzen weichen frischgrünen glänzenden Nadeln sind nach oben gerichtet, so dass die silbergraue Unterseite zu sehen ist. Nicht zuletzt sind es die aufrechtstehenden zierenden Zapfen, welche die Korea-Tanne immer beliebter machen.
Vorteile: Gute Haltbarkeit. Angenehmer zitroniger Duft. Die stumpfen Nadeln stechen nicht.
Nachteil: Korea- und Nobilis-Tannen sind die teuersten Weihnachtsbäume, da sie sehr langsam wachsen.
Arizona-Tanne, Kork-Tanne (Abies lasiocarpa arizonica)
Als Weihnachtsbaum fristet die Kork-Tanne noch ein Schattendasein. Eigentlich zu Unrecht, denn aufgrund des kegelförmigen, eher schmalen, kompakten, buschigen Wuchses eignet sie sich ausgezeichnet. Eine gute Tanne vor allem auch, wenn die Platzverhältnisse etwas knapp sind. Die fast türkisblauen Nadeln sind rund um den Ast angeordnet.
Vorteile: Sehr gute Haltbarkeit. Herrlicher Duft nach Zitrone.
Nachteil: Die Nadeln stechen leicht.
Edel-Tanne, Nobilis-Tanne, Silbertanne (Abies procera)
Wirklich nobel, die Nobilis-Tanne! Sie ist die exklusivste unter den Christbäumen und strahlt mit ihren kurzen weichen dunkellindgrünen oder grünblauen, silbrig schimmernden bürstenförmig angeordneten Nadeln winterliche Eleganz aus. Die kräftige in Etagen gewachsene Tanne mit dem schön benadelten Stamm wird als Christbaum immer beliebter.
Vorteile: Hervorragende Haltbarkeit, selbst ohne Wasserversorgung. Die Nadeln fallen nicht ab und stechen nicht. Aufgrund des Wuchses bequem und einfach zu schmücken. Intensiver Duft nach Orangen.
Nachteil: Die Exklusivität hat ihren Preis; Nobilis-Tannen und Korea-Tannen sind die teuersten Weihnachtsbäume, da sie sehr langsam wachsen.
Nordmannstanne (Abies nordmanniana)
Hierzulande finden heutzutage mehrheitlich Nordmannstannen den Weg in die Stuben. Diese grosse Beliebtheit haben Sie ihrem kräftigen, sehr regelmässigen, kegelförmigen, buschigen Wuchs zu verdanken. Die langen weichen Nadeln sind bürstenförmig um den Ast angeordnet. Auf der Oberseite sind sie grün bis dunkelgrün glänzend, auf der Unterseite weiss-grün gestreift.
Vorteile: Sehr gute Haltbarkeit. Formschön. Die Nadelenden sind abgerundet und stechen deshalb nicht. Aufgrund der eher flach wachsenden Zweige gut zu schmücken.
Nachteil: Nordmannstannen wachsen langsam; deshalb sind sie relativ teuer.
Rotfichte, Rottanne, Gemeine Fichte (Picea abies)
Die Rotfichte ist der klassische Weihnachtsbaum mit grosser Tradition. Ihre feinen Äste mit kurzen Nadeln wachsen regelmässig, dicht und aufrecht. Durch den feinen, harzigen Duft verbreitet die Rotfichte Weihnachtsstimmung pur. Er eignet sich vor allem zum Aufstellen draussen oder in kühleren Räumen wie Wintergärten. Die glänzenden Nadeln sind spitz und steif.
Vorteile: Wohltuender, zarter Tannenduft. Preisgünstigster Tannenbaum.
Nachteile: Haltbarkeit eher kurz. Spitze, stechende Nadeln. Aufgrund des aufrechten Wuchses ist das Befestigen der Kerzen nicht ganz einfach.
Weisstanne (Abies alba)
Die schöne Weisstanne ist selten geworden unter den Weihnachtsbäumen. Sie wurde von der buschigeren Nordmannstanne verdrängt. Die Nadeln sind auf der Oberseite dunkelgrün glänzend; auf der Unterseite sind sie weiss-bläulich gestreift.
Vorteile: Gute Haltbarkeit. Die Nadelenden sind abgerundet und stechen deshalb nicht. Unteres bis mittleres Preissegment.
Nachteil: Nicht so dicht beastet und buschig wie andere Tannen; dies kann das Schmücken etwas erschweren.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret