Wer kennt ihn nicht, den leuchtend-roten Klatsch-Mohn, dem man gelegentlich an Rändern von Getreidefeldern, oft zusammen mit blauen Kornblumen, begegnet? Kaum weniger bekannt sind Mohnblumen im verblühten Zustand.
Der Klatsch-Mohn (Papaver rhoeas) gehört zusammen mit dem Schlaf-Mohn (Papaver somniferum) und dem Türkischen/Orientalischen Mohn (Papaver orientale) zu den bekanntesten Mohn-Arten.
Mohn (Papaver) – eine der bekanntesten unter den Verblühten
Nutzen/Vorzüge: Selbstaussaat, Floristik, Bienen- und Schmetterlingspflanze, Ölpflanze, Heilpflanze
Unter den Mohn-Arten gibt es einjährige, zweijährige bis hin zu mehrjährigen. Die kleinsten Arten werden rund 30 cm hoch; die grössten können es bis zu 150 cm schaffen. Die Blütezeit ist sehr stark von der Art/Sorte abhängig und erstreckt von Mai bis Oktober. Die meisten Mohnblumen haben ihre Blütezeit allerdings im Mai und Juni. Mohnblumen gibt es in den Farben Feuerrot, Lachs, Orange, Gelb, Weiss, Violett oder mehrfarbig – einfach oder gefüllt blühend, mit einem Blütendurchmesser von bis zu 15 cm. Die Blühdauer einer einzelnen Mohnblüte beschränkt sich auf wenige Tage. In dieser Zeit ist sie jedoch äusserst wertvoll für Insekten und erfreut uns Menschen mit ihrer zarten Schönheit.
Jedermann kennt wohl die äusserst dekorativen Samenkapseln der Mohnblumen. Man kann sie trocknen, sobald die Blumen verblüht und die Blütenblätter abgefallen sind. Je grossblütiger die Blumen, desto schöner die Samenkapseln. Als Trockenschmuck eigenen sich deshalb besonders die Samenstände des grossblütigen Türkischen Mohns, die so manches Gesteck bereichern oder auch allein ein attraktiver Blickfang sind. Lässt man die Mohnkapseln im Garten ausreifen, platzen sie mit der Zeit auf, und die Pflanze erneuert sich so selbst.
Mohn gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Schlaf-Mohn wird zum einen zu Back- und Speisezwecken verarbeitet. Zum anderen wird aus Schlaf-Mohn Opium (eingetrockneter Milchsaft aus den unreifen Samenkapseln) gewonnen. Opium enthält zahlreiche Alkaloide, unter anderem Morphin und Codein. Zudem liefert Schlaf-Mohn fettreiche, nahrhafte Samen, aus denen sehr wertvolles Öl, das reich an ungesättigten Fettsäuren und Mineralstoffen ist, gepresst werden kann. In der Schweiz wurde der Mohn inzwischen von ertragreicheren Ölpflanzen verdrängt. Der Mohnanbau fristet in der Schweiz nur noch ein Nischendasein.
Hierzulande ist das Kultivieren von Schlaf-Mohn erlaubt; verboten ist jedoch der Anbau zum Zweck der Betäubungsmittelgewinnung. Sie werden also keine Probleme bekommen, wenn Sie lediglich der Schönheit wegen einzelne Schlaf-Mohn-Pflanzen in Ihrem Garten halten.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret