Getrocknet aus dem Gläschen vom Supermarkt ist es einfach nicht dasselbe wie mit frischen Kräutern. Schnittlauch kann gut vom Garten nach drinnen umsiedeln, so dass man ihn auch den Winter hindurch stets frisch zur Verfügung hat.
Wenn der Schnittlauch im Garten schon mindestens einen Frost abbekommen hat, kann man mit dem Vorhaben «Umzug nach drinnen» beginnen. Je nach Witterung ist dies bereits ab Mitte Oktober der Fall. Dazu gräbt man einen Wurzelballen aus – bei grossen Ballen eventuell nur einen Teil – und entfernt grob von Hand die Erde und schneidet die vergilbten Halme weg. Dann wird der Ballen draussen an einem trockenen, luftigen Platz gelagert. Wenn der Ballen gut abgetrocknet ist und ein paar Tage Frost abgekriegt hat, kann man ihn in einen mit Kräutererde gefüllten Topf pflanzen. Ideal ist ein Tontopf mit Unterteller.
Mit dem Umziehen von der Kälte in die warme Küche an einen hellen (Fenster-)Platz wird ein vorzeitiger Frühling nachgeahmt, und die Pflanze treibt wieder aus. Wenn zum Giessen leicht warmes Wasser verwendet wird, fördert dies den Austrieb zusätzlich. Erste Ernten sind bereits nach etwa zwei Wochen möglich. Die Pflanze soll immer mässig feucht gehalten werden. Ist die ganze Pflanze abgeerntet, kann sie an einem geschützten Platz draussen auf den Frühling warten, bis sie dann wieder in ein nährstoffreiches Substrat gepflanzt wird.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret