Orchideen sind doch auch Blumen. Weshalb sie trotzdem nicht in Blumenerde gesetzt werden dürfen, wird beim Blick auf ihre ursprüngliche Heimat klar.
Die meisten Orchideen wachsen in ihrer Heimat auf Bäumen. Zum Festhalten dienen ihnen deren Äste; so können sie am besten vom im dichten Regenwald knappen Licht profitieren. Diese Orchideen sind jedoch keine Schmarotzer, sondern Epiphyten (sogenannte Aufsitzerpflanzen); sie ernähren sich also nicht von den Bäumen. Über die frei hängenden Wurzeln nehmen die Pflanzen Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser auf. Wenn wir die Orchideen in gewöhnliche Blumenerde pflanzen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie innerhalb weniger Wochen verfaulen.
Natürlich können wir diesen exotischen Schönheiten bei uns zu Hause nicht die Bedingungen des Regenwaldes bieten. Wenn wir ein spezielles Orchideen-Substrat verwenden, können wir aber den Orchideen in einem Gefäss Halt und Feuchtigkeit bieten, ohne ihnen die Luft zu nehmen. Das ist vor allem beim Umtopfen (alle 2 - 3 Jahre) wichtig zu bedenken. Wenn Sie eine Orchidee neu kaufen, befindet sich diese bereits in einem geeigneten luftdurchlässigen Substrat. Bestandteile sind unter anderem Pinienrinde, Seramis, Perlite, Kokosfasern oder Blähton. Je Nach Marke kann die Zusammensetzung variieren.
Neben den epiphytischen Orchideen gibt es terrestrisch (auf dem Erdboden) wachsende Arten. Dazu gehören Masdevallia, Ludisia oder der Frauenschuh (Paphiopedilum). Diese Arten mögen es etwas feuchter und brauchen nicht ein ganz so grobes Substrat. Doch auch diese Orchideen benötigen einen guten Wasserabzug und dürfen nie vernässen. Deshalb soll auch hier das Substrat hochwertig sein.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret