Gärtnerlatein von A bis Z, Teil 18
Es müssen nicht immer Fachbegriffe in lateinischer Sprache sein, damit man mit seinem Latein am Ende ist. In diesem Teil unserer Blog-Serie erklären wir gärtnerische Fachausdrücke zum Buchstaben "S".
Samenecht: Pflanzen, die aus sogenanntem samenechten oder samenfesten Saatgut hervorgehen, behalten die Eigenschaften und das Aussehen der Mutterpflanze bei.
Saurer Boden: Kalkarme Erde mit einem pH-Wert unter 7. Saure Böden mögen Moorbeetpflanzen wie Rhododendron und Azalee, Hortensie, Skimmie, Heidelbeere, Besenheide (Calluna) oder Scheinbeere.
Schwerer Boden: Als schwere beziehungsweise lehmige Böden bezeichnet man jene mit einem grossen Anteil an Ton. Oftmals sind sie etwas klebrig und trocknen schlecht ab.
Selbstaussaat: Dies ist eine Eigenschaft von Pflanzen, die ihre Samen selber ausstreuen und sich ausbreiten, indem diese Samen erneut zu keimen beginnen. Beispiele sind: Sonnenblume, Akelei, Ringelblume.
Selbstbefruchter: Mit diesem Begriff sind Pflanzen gemeint, die keine weiteren Pflanzen beziehungsweise Blüten als Pollenspender benötigen. Dazu gehören Obstsorten, aber auch Blumen- und Gemüsearten wie beispielsweise Bohnen.
Select: Eigenmarke der Wyss Samen und Pflanzen AG für rund 800 Sorten Blumen- und Gemüsesamen sowie rund 400 Sorten Blumenzwiebeln. Select-Produkte sind erhältlich im Detail- und Fachhandel.
Sylvestris/sylvatica: Bedeutet in der botanischen Namensgebung (Artbezeichnung) „aus dem Wald“ und trifft öfter für wildwachsende Arten zu. Beispiele: Myosotis sylvatica = Wald-Vergissmeinnicht, Malva sylvestris = Wilde Malve.
Solitärpflanze: Pflanze mit markantem Wuchs beziehungsweise besonderer Erscheinung, die sich für die Einzelstellung anbietet.
Sommergrün: Als sommergrün werden Pflanzen bezeichnet, die im Herbst ihr Laub abwerfen und durch den Winter hindurch kahl sind.
Sorte: Die botanische Namensgebung für Pflanzen erfolgt in der Reihenfolge Gattung, Art, Sorte. Der Sortenname steht meist in Anführungsstrichen. Sorten sind Gruppen von Pflanzen innerhalb einer Art, die sich durch diverse Eigenschaften unterscheiden und diese auch nach der Vermehrung beibehalten.
Spross: Ein Grundorgan der Pflanze – neben Wurzel und Blatt – bestehend aus dem Stängel, der Blätter und Fortpflanzungsorgane wie Blüten trägt. Er ist bei der Mehrzahl der Pflanzen oberirdisch, kann aber auch unterirdisch (z. B. als Rhizom) angelegt sein.
Stacheln: Spitze Anhangsorgane eines Sprosses oder Blatts zum Schutz vor Tierfrass. Sie wachsen nur lose aus dem oberen Gewebe und lassen sich gut abbrechen. Stacheln finden wir z. B. an Rosen, die fälschlicherweise oft als Dornen bezeichnet werden. Dornen hingegen wachsen an Kakteen.
Staude: Stauden sind mehrjährige, krautige, winterharte und nicht verholzende Pflanzen. Ihre oberiridischen Teile sterben im Winter oder nach der Blüte ab und treiben im Folgejahr neu aus. Es gibt jedoch auch immergrüne Stauden, die in milden Wintern bestehen bleiben wie zum Beispiel das Leberblümchen.
Staunässe: Staunässe tritt auf, wenn viel gegossen wurde und das Wasser in einem Gefäss nicht abfliessen kann. Die Wurzeln befinden sich dann im stehenden Wasser. Staunässe bekommt den meisten Pflanzen nicht gut.
Steckling: Abgeschnittener Teil einer Mutterpflanze, der zur vegetativen Vermehrung (= Stecklingsvermehrung) verwendet wird. Gut über Stecklinge vermehren lassen sich beispielsweise Buchs, Geranien, Usambaraveilchen oder Rosmarin.
Strauch: Als Sträucher werden Gehölze bezeichnet, die keinen Hauptstamm besitzen, sondern vom Boden aus verschiedene gleichwertige Triebe entwickeln.
Substrat: Stoffe, in denen die Wurzeln von Pflanzen Halt und oft auch Nährstoffe finden. Beispiele sind: Erde, Greenplant, Seramis-Tongranulat, Leca-Blähton, Torf.
Sukkulente: Bei Sukkulenten handelt es sich um Pflanzen, die über eine lange Zeit hinweg Wasser speichern können ‒ entweder in ihren dickfleischigen Blättern (z. B. Agave), ihrem Spross (z. B. Kakteen) oder ihren Wurzeln (z. B. die Zimmerpflanze Grünlilie).
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret
Gepostet:
14.01.2016 15:18:32 von
Wyss | mit
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