Der Lein ist ein schöner Dauerblüher für Rabatten oder Steingärten. Aber er hat weit mehr zu bieten als die malerischen Blüten: Wertvoll sind auch die Pflanzenfasern und die Samen.
Lein ist eine der ältesten und vielseitigsten Kulturpflanzen. Nicht viele Kulturpflanzen bieten so viele hochwertige Rohstoffe für den Menschen, wie der Lein. Bis in die 50er-Jahre konnte man sich im Sommer an den blühenden Leinfeldern erfreuen. Durch den Import billiger Baumwolle verschwand der Lein jedoch rasch von den heimischen Feldern. Das 2014 gegründete Unternehmen SwissFlax GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, in der Schweiz wieder für die Verbreitung von Flachs zu sorgen.
Saat-Lein, Flachs (Linum usitatissimum) – blaues ökologisches Wunder
Nutzen/Vorzüge: Nahrungsmittel, Ölpflanze, Heilpflanze, Bodenverbesserer, Rohstoff für Textilien, Insektenpflanze, Floristik.
Der einjährige Lein wächst horstig aufrecht und kann bis 150 cm hoch werden. Die kleinen meist himmelblauen Blüten erscheinen von Juni bis August; sie öffnen sich nur bei Sonnenschein. Aus den Blüten entwickeln sich die kugeligen Kapselfrüchte. Im August/September können die Samen geerntet werden. Die Samenstände sind auch beliebt für Trockensträusse oder -gestecke.
Leinsamen sind ein kostbares Gut. Sie enthalten wertvolle Omega-3- und 6-Fettsäuren, Vitamine B1 und B2, Kalzium, Kalium, Magnesium und Zink. Zudem sind sie reich an Ballast- und Schleimstoffen und deshalb ein bewährtes natürliches Mittel zur Regulierung der Verdauung.
Lein- oder Flachsfasern werden aus den Pflanzenstängeln gewonnen und dienen als Ausgangsmaterial für Leinenstoffe. Aus ihnen werden unter anderem die bekannten Schwinger-Hosen gefertigt. Kleidungsstücke aus Leinen sind robust, langlebig und äusserst angenehm zu tragen.
Kulturen von Flachs kommen mit massiv weniger Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmitteln aus als jene von Baumwolle. Ein weiteres Plus in Sachen Ökologie: Beim Lein findet der gesamte Halm Verwendung und nicht nur die Blüte.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret