Braucht ein Gartenteich überhaupt Pflanzen? Nicht wenige Teichbesitzer sind der Meinung, Wasserpflanzen verunreinigen das Wasser, fördern Algen und lassen den Teichboden verschlammen. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Zu einem intakten Gartenteich gehören Teichpflanzen. Sie verschönern die Uferzone, bieten Tieren Unterschlupf oder Schatten ‒ und Sie helfen mit, das ökologische Gleichgewicht im Teich zu erhalten.
So verhelfen Teichpflanzen zu klarem Wasser
- Sie schattieren das Wasser. Weniger Sonnenlicht bedeutet weniger Algenwachstum.
- Sie bringen Sauerstoff in den Gartenteich. Sauerstoff benötigen die Bakterien, um das Wasser zu reinigen.
- Pflanzen entziehen bei ihrem Wachstum dem Teich Nährstoffe. Weniger Nährstoffe bedeuten weniger Algenwachstum.
Nährstoffzehrer
Je mehr Pflanzen im Gartenteich leben, desto schneller werden Nährstoffe durch ihr Wachstum gebunden. Wuchernde Pflanzen sollten jedoch regelmässig zurückgeschnitten werden. Da auch Unterwasserpflanzen Licht zum Leben benötigen, darf nie die ganze Wasseroberfläche bedeckt sein. Seerosen, Wasserlinsen, Wassersalat, Wasserhyazinthe nehmen besonders viele Nährstoffe auf und leisten damit eine gute Hilfe beim Einschränken des Algenwachstums.
Schattenspender
Seerosen sind die besten Schattenspender, da sie in der Zeit vom Frühjahr bis zum Sommer ein breites Blätterdach bilden. Davon profitieren auch Fische. Zum Beispiel Kois in hellen Farben können einen Sonnenbrand einfangen, wenn sie permanent der Sonne ausgesetzt sind. Weitere gute Schattenspender sind die Grosse Teichrose oder Schwimmpflanzen wie Wasserhyazinthe oder Wassersalat. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass Kois mit Wassersalat gerne Abwechslung in ihren Speiseplan bringen.
Es braucht dann schon mehr als zwei, drei Pflanzen, damit nicht in Kürze alles aufgefressen ist. Bei hohen Wassertemperaturen ist der Wassersalat sehr wüchsig und bildet rasch dichte Teppiche. Wer nur wenige Pflanzen kaufen möchte, kann sie vorerst in ein breites Gefäss legen und warten, bis sie sich durch Ableger vermehren und sie danach in den Teich geben.
Sauerstoffspender
Sehr gute Sauerstoffspender sind Unterwasserpflanzen wie das Hornblatt. Man legt sie einfach ins Wasser oder klemmt sie zwischen Steine. Diese Pflanzen werden von grösseren Fischen wie Kois gerne zerzaust oder gefressen. Abhilfe schafft man, indem man zwei Pflanzkörbe so zusammenbindet, dass sie einen geschlossenen Behälter für die Pflanzen bilden. Gute Sauerstoffproduzenten sind im Weiteren Wasserhahnenfuss und Wasserfeder.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret