Das Colakraut, das tatsächlich nach Cola schmeckt, die Weinraute aber nicht nach Wein, ein Oregano, der gleich auch noch den Pfeffer macht und ein Knoblauch mit Knoblauchgeschmack, der Sie nicht danach riechen lässt – mit diesen und weiteren Kräutern runden wir unseren Raritäten-Blog ab.
Blutampfer, Blut- (Rumex sanguineus)
Der winterharte Blutampfer, auch Blut-Sauerampfer genannt, ist in Mitteleuropa heimisch. Man findet ihn an feuchten Wiesen- und Waldstandorten. Mit seinen rot geäderten Blättern bringt er Farbe ins Kräuterbeet. Der Blutampfer kann wie Spinat zubereitet werden. Damit die Vitamine erhalten bleiben, sollte er nur kurz gedünstet werden. Zudem ist er geeignet als Beigabe in Salaten, Gemüsegerichten, Omeletten und Saucen. Der Blutampfer ist viel milder und deshalb bekömmlicher als der Sauerampfer.
Standort: Bevorzugt einen habschattigen Platz. Der Boden kann humos bis sandig-lehmig sein, darf aber nie austrocknen. Auch ein vollsonniger Standort ist möglich, doch dann muss der Bodenfeuchtigkeit besonders grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das dekorative Kraut kann auch gut in ein Gefäss gepflanzt werden.
Besonderes: Auch als Select-Saatgut erhältlich.
Scharfer Oregano (Origanum vulgare) 'Hot & Spicy'
Mit 'Hot & Spicy' haben Sie Oregano und Pfeffer in einem. Der scharfe Oregano ist eine ausgezeichnete Würze für Pizza, eignet sich aber auch für Fisch, Fleisch und Gemüse. Sowohl die Blätter als auch die rosa Blüten können entweder frisch oder getrocknet verwendet werden. Zum Trocknen werden Zweige zusammengebunden und an einem luftigen schattigen Platz aufgehängt. Die getrockneten Oregano-Zweige kann man zerreiben und das Gewürz in einem dunklen Gefäss aufbewahren.
Standort: Benötigt einen sonnigen, trockenen Platz.
Besonderes: Die winterharte Pflanze gefriert im Winter zurück und treibt im Frühling wieder neu aus.
Weinraute (Ruta graveolens)
Die Weinraute ist im Mittelmeerraum und in Westasien beheimatet. Zweige des sehr bitteren Krauts in Schnaps eingelegt, soll eine verdauungsfördernde "Medizin" ergeben. Ansonsten wird die Weinraute als Würze für Sachen verwendet, die in Essig eingelegt werden, zum Beispiel Gurken oder Peperoni.
Standort: Mag einen warmen, sonnigen Platz und einen durchlässigen Boden. Je sonniger der Standort, desto besser gedeiht die Weinraute. Dies gilt übrigens allgemein für Mittelmeerpflanzen.
Besonderes: Die Weinraute dient nicht nur als Würze, sondern auch als Katzen abschreckende Pflanze sowie als Futterpflanze für die Raupe des Schwalbenschwanz-Schmetterlings.
Colakraut (Artemisia abrotanum)
Das winterharte Colakraut ist in Mitteleuropa und Asien heimisch. Die Triebspitzen duften und schmecken tatsächlich wie Coca Cola. Man sollte jedoch nur die jungen Triebe und Spitzen verwenden, da die älteren eher bitter schmecken. Das Colakraut eignet sich sehr gut zum Würzen von Quarkspeisen, Salaten, Fleisch und Saucen. Es kann auch Fruchtsalat, Konfitüre, Limonade oder Desserts verfeinern. Zudem wird das Kraut gerne für Sirup oder Tee verwendet.
Standort: Bevorzugt einen sonnigen Platz und einen trockenen Boden.
Besonderes: Die Pflanze enthält ätherische Öle, Bitter- und Gerbstoffe. In der Heilkunde gilt sie magenstärkend und verdauungsfördernd. Zudem hilft sie gegen Stechmücken.
Knoblauchs-Kaplilie, Zimmerknoblauch (Tulbaghia violacea)
Die aus Südafrika stammende Pflanze hat einen feinen knoblauchähnlichen Geruch und Geschmack. Die Blätter werden wie Schnittlauch, zum Beispiel als Beigabe in Salaten oder Quark, genutzt; die Knollen werden wie Knoblauch verwendet. Die Pflanze ist nicht winterhart und verträgt nur leichten Frost. Am besten kultiviert man den Zimmerknoblauch in einem Topf, so kann man ihn im Winter an einem hellen Platz in der Küche aufstellen.
Standort: Mag einen sonnigen und windgeschützten Platz. Der Boden soll durchlässig, feucht aber ohne Staunässe sein.
Besonderes: Die Knoblauchs-Kaplilie ist auch unter dem Namen 'Knobiflirt' bekannt. Dies deshalb, weil sie nach deren Verzehr keine Knoblauchfahne hinterlässt.
Olivenkraut (Santolina viridis)
Das Olivenkraut stammt aus dem südlichen Europa. Es riecht nach eingelegten Oliven. Etwas Olivenöl und geschnittenes Olivenkraut – und schon hat man ein feines schmackhaftes Pasta-Gericht. Auch bei der Zubereitung von Pesto, Kräuterbutter oder Kräuterquark ist das Olivenkraut eine geeignete Zutat.
Standort: Benötigt einen sonnigen Platz sowie einen gut durchlässigen, sandigen Boden.
Besonderes: Sollte nach Möglichkeit im Haus oder in einem Wintergarten überwintert werden. Ausgepflanzt im Garten benötigt das Olivenkraut einen Winterschutz.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret