Während längerer Hitzeperioden im Hochsommer besteht die Gefahr, dass der Rasen leidet, wenn man sich nicht richtig um ihn kümmert. Bei der sommerlichen Rasenpflege gilt: Weniger ist mehr. Aber es gilt auch: Mehr ist mehr.
Irrtum Nr. 1, "Lieber häufiger wässern, dafür in kleineren Mengen": Das Gegenteil ist der Fall! Es gilt hier für einmal der Grundsatz "Mehr ist mehr". Also: Lassen Sie es lieber nur ein- bis zweimal wöchentlich regnen, dafür aber so, dass auch der Wurzelbereich der Gräser gut durchfeuchtet wird! Es nützt nichts, wenn der Rasen täglich oberflächlich nass wird, aber die Wurzeln keinen Tropfen abbekommen. Beste Zeit zum Wässern ist am frühen Morgen oder abends.
Irrtum Nr. 2, "Den Rasen möglichst kurz schneiden, dann muss nicht bald schon wieder gemäht werden": Dazu sollte man sich nicht verleiten lassen, auch wenn es im Hinblick auf bevorstehende Ferien praktisch wäre! Ein längerer Rasen ist viel weniger anfällig für Trockenheitsschäden. Nach dem Motto "Weniger ist mehr" sollten im Hochsommer die Gräser auf höchstens 4 - 5 cm zurückgeschnitten werden. Bei sehr grosser Hitze ist sogar eine Länge von 6 - 7 cm zu empfehlen. Eine gute Sache ist das Mähen mit der Mulch-Funktion. Das auf dem Rasen verbleibende Schnittgut spendet Nährstoffe und hält die Wurzeln länger feucht.
Irrtum Nr. 3, "Den Rasen möglichst nicht oder nur wenig düngen, dann muss man ihn nicht so oft mähen und hat somit weniger zu tun": Stimmt nur bedingt. Klar muss man in diesem Fall weniger mähen, aber Moos und vor allem Unkräuter haben dann leichtes Spiel und wachsen besser als der Rasen. Langfristig gesehen hat man dann eben doch mehr zu tun, falls man das Moos und die Unkräuter wieder aus dem Rasen haben möchte.
Irrtum Nr. 4, "Rasen ist gleich Rasen, also weshalb teures Saatgut kaufen?": Klar, Rasensamen kann man auch sehr günstig bekommen. Doch da wird am falschen Ort gespart. Eine qualitativ gute Rasensamenmischung beinhaltet viele verschiedene Rasensorten in der richtigen Zusammensetzung. Günstige Mischungen bestehen hingegen oft nur aus 1 - 3 Sorten. Die Widerstandsfähigkeit ist dadurch geringer und die Pflege danach beim vermeintlichen Schnäppchen oft viel grösser. Die Freude weicht dann schnell dem Ärger über schlechtes Wachstum und kahle Stellen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret