Fetthennen (botanisch Sedum) sind schmucke Gartenstauden und wahre Bienenweiden und Schmetterlingsmagnete – gut, wenn man viele davon im Garten hat. Vermehren lassen sie sich sehr einfach. Je nach Jahreszeit bietet sich dafür eine andere Methode an.
Sie haben allerlei Namen die Sedum-Arten: Fette Henne, Fetthenne, Fettblatt, Mauerpfeffer. Die niedrigen nur 5 - 25 cm hoch werdenden bodendeckenden Arten werden meist als Mauerpfeffer bezeichnet. Sie haben ihre Blütezeit grösstenteils bereits hinter sich. Die höheren (bis zu 70 cm) und horstig wachsenden Sedum tragen die "fetten" Namen. Zu ihnen gehören Sedum spectabile und Sedum telephium. Ihr grosser Auftritt steht unmittelbar bevor und dauert bis in den Oktober hinein.
Im Sommer
Im Juli und August bietet sich eine Vermehrung durch Stecklinge an.
Vermehrung durch Kopfstecklinge:
- Stecklinge abschneiden und 1 - 2 Tage antrocknen lassen.
- Untere Blätter entfernen, damit sich ein Stiel zum Stecken ergibt.
- Zimmergewächshäuschen oder kleine Blumentöpfchen mit Aussaaterde füllen.
- Stecklinge einpflanzen, kräftig angiessen, zudecken und an einen hellen warmen Platz stellen. Mini-Gewächshäuschen sind sehr praktisch, weil sie einen Deckel haben; dies gewährleistet eine hohe Luftfeuchtigkeit. Man kann sich aber auch mit durchsichtigen Plastikbeuteln behelfen, die man über die Töpfchen stülpt.
- Stecklinge mindestens einmal täglich lüften und mit kalkarmem Wasser besprühen; gut geeignet ist Regenwasser.
- Wenn sich frisches Grün gebildet hat, sind die Stecklinge bewurzelt. Dies dürfte nach rund zwei Wochen der Fall sein.
- Sobald der Haupttrieb etwas länger geworden ist, ist es auch schon Zeit, diesen wieder um ca. 2 - 3 cm zu kürzen. Man nennt dies entspitzen oder pinzieren. Da sollte es einen nicht reuen, denn diese Massnahme sorgt dafür, dass sich die Pflänzchen gut verzweigen und buschig heranwachsen. Auch diese pinzierten Triebspitzen würden sich wieder zum Stecken eignen.
- In den Garten ausgepflanzt werden die Stecklinge, sobald sie im Töpfchen oder im Minigewächshäuschen durchwurzelt sind. Dies ist, je nach Gefässgrösse und Anzahl Stecklinge pro Gefäss, nach rund 40 - 50 Tagen der Fall.
- Der Standort soll sonnig und der Boden eher mager und gut durchlässig sein.
Vermehrung durch Blattstecklinge:
- Einige Blätter der Fetthenne abbrechen und 1 - 2 Tage antrocknen lassen.
- Zimmergewächshäuschen oder kleine Blumentöpfchen mit Aussaaterde füllen.
- Blattstecklinge schräg einsetzen.
- Das weitere Vorgehen ist gleich wie bei der Vermehrung durch Kopfstecklinge.
Im Frühling
In dieser Jahreszeit kann man Fetthennen, die etwas blühfaul geworden oder innen verkahlt sind, durch Teilung vermehren:
- Nur ältere grosse Pflanzen sollten geteilt werden.
- Die Teilung erfolgt unmittelbar nach dem Neuaustrieb.
- Verdorrte Triebe vom Vorjahr abschneiden.
- Pflanze mit dem Spaten ausheben, alte Erde vorsichtig von den Wurzeln entfernen und idealerweise von Hand je nach Grösse in zwei oder mehr Einzelstücke teilen und umgehend an neuer Stelle einpflanzen. Die einzelnen Teile sollten im Minimum 2 Triebknospen haben.
Fetthennen mögen es, lange am selben Ort zu wachsen. Mit den Jahren werden sie immer schöner und kräftiger.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret