Sprechen wir von Nützlingen im Garten, so denken wir in erster Linie an Insekten. Doch auch unter den Säugetieren gibt es Vertreter, die sich im Garten durchaus nützlich machen.
Fledermaus
Alle in Europa heimischen Fledermäuse jagen Insekten, die in der Dämmerung und nachts unterwegs sind. Zur Beute gehören auch Schädlinge wie Kirschessigfliege, Pflaumen- und Apfelwickler, Motten oder Eulenfalter. Leider sind Fledermäuse eher selten geworden da ihnen Rückzugsmöglichkeiten wie Baum- und Felshöhlen, Holzhaufen oder Scheunen fehlen und ihnen zunehmend die Nahrung ausgeht. Im Sommer benötigen sie sichere warme Plätze, auch für die Aufzucht ihrer Jungen; im Winter hausen sie an kühlen feuchten Plätzen. Da Fledermäuse nicht unbedingt ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen, bekommen diese wertvollen Geschöpfe eher wenig Unterstützung von den Menschen. Helfen kann man der Fledermaus, indem man ihr Unterschlupfmöglichkeiten, z. B. in Form eines speziellen ausreichend grossen Fledermauskastens, bietet und auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet.
Auch wenn beispielsweise ein absterbender Obstbaum nicht gefällt wird, sondern im Garten verbleiben darf, dient dies den Fledermäusen wie auch anderen Tieren. Zudem sollten künstliche Nacht-Beleuchtungen auf ein Minimum beschränkt werden.
Igel
Im Gegensatz zu den Fledermäusen sieht es in Sachen Beliebtheit bei den Igeln viel besser aus. Der "Jöh-Faktor" ist allgemein sehr gross, wenn man ihnen begegnet. Der Igel ernährt sich ebenfalls von Insekten aller Art sowie deren Larven. Doch auch Schnecken und Käfer stehen auf seinem Speiseplan. Dichtes Unterholz, Laubhaufen oder Holzstapel dienen als Rückzugsort, Nist- und Überwinterungsplatz der Stacheltiere. Fehlen solche Plätze, können als Alternative auch Igelhäuser aufgestellt werden. Es versteht sich von selbst, dass jegliche Art von Gift nichts ist für einen igelfreundlichen Garten.
Gefährlich werden können den Igeln auch die Rasenmähroboter. Deshalb sollten diese nicht mehr in Betrieb sein, sobald die Dämmerung einsetzt und die nachtaktiven Tiere unterwegs sind.
Mehr zur Förderung der Igel im eigenen Garten erfahren Sie in unserem Garten-Blog:
Igel: So holt man sich den Nützling in den Garten
Maulwurf
Obwohl der Maulwurf eine Menge Schädlinge wie Engerlinge, Drahtwürmer, Erdraupen oder Nacktschnecken vertilgt und sich sogar an die Nester der schädlichen Wühlmäuse macht, ist er vielfach kein willkommener Gast im Garten. Besonders für Liebhaber piekfeiner Gärten mit perfektem Zierrasen sind die sogenannten Maulwurfshügel ein Ärgernis. Als Erdbewohner schaffen sich Maulwürfe ein ausgedehntes Gangsystem von bis zu einem halben Meter Tiefe, worin sie stets auf Nahrungssuche sind. Wurzeln, die in diese Gänge hineinragen, bleiben unbeschädigt. Anders ist dies bei der Wühlmaus, die in ihren Gängen alles abfrisst und Pflanzen zum Absterben bringen kann.
Spitzmaus
Bei den Spitzmäusen mit ihren spitzen Rüsselschnäuzchen stehen Schnecken, Insekten und deren Larven auf dem Speiseplan. Die Pflanzen lassen sie in Ruhe. Will man Spitzmäuse im Garten fördern, bietet man ihnen Ast-, Laub- oder Steinhaufen als Unterschlupf und verzichtet auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel. Zudem sollte man vorsichtig sein beim Umsetzen von Kompost, da Spitzmäuse gerne darin ihre Nester anlegen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret