Von Erdbeeren kann man nie zu viel haben. Da die Nutzdauer von Erdbeerpflanzen auf ca. drei Jahre beschränkt ist, sollte man rechtzeitig für Nachschub sorgen. Der einfachste Weg bei der Vermehrung führt über Ableger.
Während des Sommers bilden die Pflanzen Ranken, an denen die sogenannten Ableger wachsen. Dies kostet die Mutterpflanze einiges an Kraft, was den Ertrag im Folgejahr schmälert. Deshalb sollten Ranken, die man nicht zur Vermehrung benötigt, frühzeitig abgeschnitten werden.
Die Vermehrung beginnt mit der Auswahl der besten Pflanzen: Es sind die, die den höchsten Ertrag und die schmackhaftesten Früchte geliefert haben. Man kann die Pflanzen, die der Vermehrung dienen sollen, auch schon zur Blütezeit bestimmen: Es sind dann jene mit der reichsten Blüte. Die ausgewählten Pflanzen sollte man im Garten markieren, zum Beispiel mit einem Holzstäbchen. Aus den zahlreichen Ablegern, die sich an einer Pflanze bilden, haben meist nur die ersten zwei die Kraft, um sich zu einer guten neuen Erdbeerpflanze zu entwickeln.

Es gibt zwei Möglichkeiten beim Vermehren: Die einfachste ist, den ausgewählten Ableger im Garten wachsen zu lassen und abzuwarten, bis er von selbst einwurzelt und sich eine neue kleine Erdbeerpflanze bildet. Sobald dies der Fall ist, trennt man sie von der Mutterpflanze ab, gräbt sie vorsichtig aus und setzt sie an den gewünschten Platz. Das kann ein Gefäss sein oder ein Platz im Garten, auf dem vier Jahre lang keine Erdbeeren kultiviert worden sind. Die andere Möglichkeit ist, im Sommer die Ausläufer bei beginnender Wurzelbildung abzuschneiden und in mit Aussaaterde gefüllte Gefässe zu pflanzen.
Eine Ernte aus selbst vermehrten Erdbeerpflanzen ist bereits im Folgejahr zu erwarten. Ungefähr alle drei Jahre sollte man den Bestand austauschen, da der Ertrag mit der Zeit immer mehr nachlässt. Damit man keine Erdbeersaison verpasst, sollten Neupflanzungen und Vermehrungen gestaffelt erfolgen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret