Wer in den Genuss von Gemüse aus dem eigenen Garten kommen möchte und schnelle Resultate sehen will, sollte es mit Pak Choi versuchen. Das Kohlgemüse hat eine kurze Kulturzeit, ist äusserst kalorienarm, dafür aber reich an wertvollen Vitaminen. Und es kann praktisch die ganze Pflanze verwendet werden.
Die Blattstielgemüse-Pflanze
Das Blattstielgemüse (botanisch Brassica rapa subsp. chinensis), auch Senfkohl genannt, ist eine rasch wachsende Pflanze. Pak Choi ist ein "lockerer" "kopfloser" Verwandter des klassischen Chinakohls. Dieses typische Herbstgemüse ist sehr einfach zu kultivieren. Die rosettenartig wachsende Pflanze wird 20 - 60 cm hoch. Die knackigen je nach Sorte dunkelgrünen Blätter mit weissen Rippen oder die violetten mit hellgrünen Rippen wachsen an dicken Stielen und ähneln jenen des Krautstiels. Es gibt grün- oder weissstielige Sorten. Wenn sich an länglichen Stielen die zitronengelben essbaren scharf-würzig schmeckenden Blüten gebildet haben, werden die Blattrispen etwas holzig.
Anbau
Die Aussaat erfolgt von Mitte Juli bis Mitte September direkt ins Freie, an einem sonnigen bis halbschattigen Platz. Wird Pak Choi zu früh gesät, werden zu rasch Blütentriebe gebildet. Die Erde sollte nährstoffreich, kalkhaltig, locker und humos sein. Pak Choi gehört zu den Starkzehrern. Idealerweise arbeitet man deshalb vor der Aussaat etwas reifen Kompost in den Boden ein. Das Blattstielgemüse benötigt reichlich Wasser, jedoch ohne Staunässe. Eine 3 - 5 cm dicke Mulchschicht verhindert ein zu rasches Austrocknen der Erde.
Wie zum Beispiel Karotten oder Petersilienwurzel müssen auch junge Pak-Choi-Pflänzchen vereinzelt werden, damit sie sich gut entwickeln können. Wer nicht selbst aussäen möchte findet im Fachhandel ab Juni Jungpflanzen. Pak Choi kann auch gut in grösseren Gefässen oder im Hochbeet kultiviert werden. Im Garten sollte Pak Choi frühestens nach 3 Jahren wieder an denselben Platz gepflanzt werden.
Ernte und Verwendung
Erntezeit ist von Mitte August bis zu den ersten Frösten (ca. Mitte Oktober). Werden rund 30 Tage nach der Direktsaat nur die Blätter geschnitten (wie bei Schnittsalat), so wachsen neue nach. Reife Pflanzen erntet man 40 - 50 Tage nach der Saat. Pak Choi kann man in jedem Kulturstadium essen, sogar als Sprossen. So kann man sich über eine lange Erntezeit freuen. Die Blätter schmecken ähnlich wie Chinakohl, sind aber noch saftiger und würziger.
Roh (z. B. in einem Smoothie oder in einem gemischten Salat), gebraten, gedämpft, in der Suppe oder im Wok kurz gedünstet sind Blätter, Blattrippen und Blütentriebe ein gesunder Genuss. Rüstabfall hat man beim Pak Choi sehr wenig. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann man das Gemüse, in ein feuchtes Tuch eingewickelt, bis zu einer Woche halten. Auch einfrieren ist möglich, wenn man das Gemüse vorher blanchiert. Doch wenn immer möglich, sollte man Pak Choi frisch verzehren.
Interessant sind die Rezepte auf
www.lidl-kochen.de: Pak-Choi-Kokos-Suppe mit Putenstreifen, Linsen-Tofu-Curry mit Pak Choi, Lachs und Pak Choi im Blätterteig-Schiffchen, gebackene Süsskartoffeln mit scharfem Pak Choi und Röstzwiebeln und viele weitere machen Lust aufs Ausprobieren.
Das Blattstielgemüse ist reich an Vitamin C und K1, Betacarotin, Folsäure und Senfölen. Die eher schwer verdaulichen Kohlpflanzen sind nicht jedermanns Sache, doch Pak Choi gehört zu jenen, die meist gut vertragen werden.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret