Beim Wort Kräuter denken wir zuallererst an herrlich duftende, schmackhafte Saucen, Suppen, Salate und anderes, was unseren Gaumen verwöhnt und nicht an Haare waschen oder Hühneraugen entfernen. Einige Kräuter sind nicht dazu da, Speisen geschmacklich zu bereichern; trotzdem können sie wertvoll sein.
Arnika (Arnica montana)
Die Alpenblume findet Verwendung als Heilpflanze, vor allem auch in der Homöopathie. Sie wirkt abschwellend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und unterstützt die Wundheilung. Arnika stehen unter Schutz und dürfen daher in der freien Natur nicht gepflückt oder ausgegraben werden.
Blüte: Die gelben Blüten erscheinen von Mai bis August.
Standort: Mag einen vollsonnigen Platz und einen feuchten (ohne Staunässe), kalkfreien und nährstoffarmen Boden.
Echtes Balsamkraut (Tanacetum balsamita)
Das Echte Balsamkraut wird auch Frauenminze oder Marienblatt genannt. Die mehrjährige, winterharte Staude ist eine Heilpflanze. Das Kraut enthält viele ätherische Öle, unter anderem Kampfer und Thujon. Es verströmt beim Berühren einen durchdringenden Geruch, der jenem der Melisse sehr nahekommt. Zerriebene Blätter können bei Insektenstichen heilsam sein. Die Blätter behalten ihren Duft auch in getrocknetem Zustand und eignen sich daher sehr gut zur Herstellung von Duftsäckchen. Früher wurden Blätter dieser Kloster- und Bauerngartenpflanze auch als duftendes Lesezeichen in Gebetsbücher gesteckt, was gegen Ermüdung helfen sollte. Zudem dienten sie, zwischen die Wäsche gelegt, der Mottenabwehr.
Blüte: Die gelbgrünen Blüten erscheinen im Spätsommer.
Standort: Benötigt einen nahrhaften durchlässigen Boden an einem sonnigen Platz.
Echtes Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Beim mehrjährigen Seifenkraut, auch Waschwurz oder Seifenwurz genannt, lässt der Name schon auf die Verwendung schliessen. Tatsächlich eignet es sich zum Wäsche, aber auch Haare waschen. Sie können Ihr Waschmittel oder Shampoo ganz einfach selber herstellen. Die einzigen Zutaten sind: Wasser, getrocknetes Seifenkraut oder noch besser die Wurzel.
Blüte: Die schwach duftenden blassrosa bis weissen Blüten erscheinen von Juni bis Oktober.
Standort: Liebt einen sonnigen Standort und gedeiht praktisch auf jedem Boden.
Schöllkraut (Chelidonium majus)
Umgangssprachlich wird das einheimische zwei- bis mehrjährige Schöllkraut auch Warzenkraut genannt, denn der Name ist Programm. Beim Abbrechen eines Stängels oder Einreissen eines Blatts tritt ein gelber Saft aus. Dieser hat eine ätzende und stark hautreizende Wirkung. Das ist normalerweise nicht das, was wir uns wünschen, es sei denn wir kämpfen mit Warzen, Hühneraugen oder Schwielen. Täglich exakt aufgetragen (nicht auf die umgebende Haut), kann sie der wertvolle Saft zum Verschwinden bringen.
Blüte: Die gelben Blüten erscheinen von Mai bis Oktober.
Standort: Bevorzugt einen halbschattigen bis sonnigen Platz, zum Beispiel nicht zu trockene Steingärten, an Mauern oder Zäunen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret