Grundsätzlich sind Bitterstoffe für uns Menschen wichtig und gesund, doch es kommt darauf an, woher sie stammen. Während zum Beispiel Rosenkohl, Barbarakraut, Winterspinat, Rucola oder Bockshornklee wertvolle Bitterstoffe liefern, sollte man von bitter schmeckenden Gurken die Finger lassen.
Wer sich die Mühe macht, Gurken selbst anzubauen, für den ist es besonders bitter, wenn sie bitter schmecken: Es wurde Zeit, Arbeit und Herzblut in die Kultur gesteckt, für dass die Ernte dann auf dem Kompost landet. Wie Zucchini und Kürbisse gehören Gurken zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae), die ursprünglich Bitterstoffe enthielten. Diese wurden jedoch herausgezüchtet. Wenn nun eine Gurke (oder auch Zucchetti oder ein Kürbis) trotzdem bitter schmeckt, ist es aufgrund der giftigen Curcubitacine. Beim Verzehr grösserer Mengen kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Magenkrämpfe, Durchfall, Speichelfluss oder Herzrasen kommen.
Mögliche Gründe für bittere Gurken
- selbst gewonnenes Saatgut
- Trockenheit
- starke Temperaturschwankungen Tag/Nacht
- nasskaltes Wetter
- Kälteschock durch kaltes Giesswasser an heissen Tagen
- falsche Düngung (zu starke Stickstoffzufuhr)
- Schneckenfrass
Was tun?
Zuallererst sollte man nur neu gekauftes geprüftes Saatgut oder Jungpflanzen verwenden. Inzwischen sind bitterfreie veredelte Jungpflanzen-Sorten im Angebot, die einiges mehr einstecken können als ausgesäte. Wer Gurken in einem Gewächshaus kultivieren kann, ist vor ungünstigen Witterungsverhältnissen gefeit. Gurken, die im Freien wachsen, können mit einem Vlies geschützt werden. Für das Giessen empfiehlt sich anstelle von Leitungswasser abgestandenes wärmeres Wasser aus der Regentonne oder aus gefüllten Giesskannen, die in der Sonne standen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret