Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist oder war vor allem als Heckenpflanze sehr beliebt, da er winterhart, robust, pflegeleicht und immergrün ist. Man sollte ihn allerdings nicht neu pflanzen, im Gegenteil: idealerweise ersetzt man Kirschlorbeer durch andere Pflanzen.
Der Kirschlorbeer gehört zu den invasiven Neophyten. Dies sind Pflanzenarten, die einst entweder unabsichtlich oder bewusst als Zierpflanzen (meist aus anderen Kontinenten) eingeführt wurden und sich nun in der freien Natur auf Kosten unserer einheimischen Arten etablieren. Kirschlorbeer ist zwar in der Schweiz nicht (oder noch nicht) verboten, aber auf der schwarzen Liste des Bundes. Im Sortiment der Wyss-Filialen ist der Kirschlorbeer nicht mehr zu finden. Und dort, wo auf dem Firmenareal von Wyss seit Jahrzehnten alte Exemplare wachsen, ersetzt man sie durch andere Pflanzen.
Die folgenden Alternativen zum Kirschlorbeer eignen sich ebenso als Heckenpflanzen, sind winterhart, robust, pflegeleicht und immergrün. Sie können auch in Gefässe gepflanzt werden; sie werden dann allerdings weniger gross als angegeben, denn die Wuchshöhen gelten für ausgepflanzte Exemplare. Zu beachten ist auch, dass sich bei strengem Schnitt wenig oder keine Blüten und Früchte bilden.
Burkwoods Duftblüte (Osmanthus burkwoodii)
Der Name "Duftblüte" verspricht nicht zu viel. Von April bis Mai erscheinen zahlreiche Büschel angenehm süsslich duftender weisser glockenförmiger Blüten entlang der vorjährigen Triebe. Die Blüten werden gerne von Bienen und anderen Insekten besucht. Die Pflanze ist auch für kleine Gärten geeignet.
Wuchs: Breit aufrecht, gut verzweigt, langsam wachsend. Wird 2 - 3 m hoch und rund 2 m breit.
Laub: Eher kleine dunkelgrün glänzende Blätter, im Aussehen ähnlich wie Lorbeerblätter.
Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt. Lockerer, durchlässiger und nährstoffreicher Boden.
Bemerkungen: Sehr gute Schnittverträglichkeit; treibt auch aus dem alten Holz wieder aus. Kaum anfällig für Schädlinge und Krankheiten.
Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata)
Die heimischen Eiben sind die beliebtesten unter den Eiben. Sie kommen mit jedem Standort zurecht. Im März/April erscheinen die männlichen Blüten in gelblichen Köpfchen; die weiblichen sind unscheinbar. Im Herbst können sich an weiblichen Pflanzen dekorative eiförmige Samen, die von einem scharlachroten becherförmigen fleischigen Mantel umgeben sind, bilden.
Wuchs: Wächst dicht, langsam, meist breit kegelförmig. Ein- oder mehrstämmig. Wird bis 15 m hoch und 12 m breit.
Laub: Immergrüne, 1.5 - 3 cm lange Nadeln.
Standort: Vorzugsweise halbschattig bis schattig. Durchlässiger, nährstoffreicher, sandig- bis lehmig-humoser, feuchter Boden.
Bemerkungen: Hoch giftig. Eiben sind äusserst schnittverträglich und daher gut als Formgehölze geeignet. Sie treiben sogar aus dem alten holz oder Baumstrünken wieder aus.
Japanischer Spindelstrauch (Euonymus japonicus) 'Bravo'
'Bravo' – ein passender Sortenname für diesen empfehlenswerten Spindelstrauch mit dem dekorativen Blattwerk! Mit dieser Pflanze lassen sich schöne blickdichte Hecken realisieren; sie ist aber auch als Solitär eine Augenweide. Von Juli bis Juli erscheinen unscheinbare grünweisse Blüten.
Wuchs: Aufrecht, sehr buschig und dicht. Wird 1.5 - 1.8 m hoch.
Laub: Glänzend, ledrig, dunkelgrün, mit auffälliger crèmefarbener Musterung. Im Austrieb gelb, später verblassend.
Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt. Durchlässiger nährstoffreicher Boden.
Bemerkungen: Gute Schnittverträglichkeit. Wird dieser Spindelstrauch in ein Gefäss gepflanzt, ist ein Winterschutz zu empfehlen.
Leylandzypresse (Cupressocyparis leylandii)
Mit der Leylandzypresse lassen sich gut höhere und sehr blickdichte Hecken realisieren, die auch Schutz vor Wind und Lärm bieten. In einem grossen Garten hat man mit diesem Gehölz als Solitär einen imposanten Blickfang. Pflanzt man die Leylandzypresse neu, geht es schnell bis sie etwas hermacht, denn der Zuwachs kann pro Jahr 1 m und mehr betragen.
Wuchs: Schnellwachsend, aufrecht, kegelförmig. Wird 8 bis 25 m hoch.
Laub: Dunkelgrün, gefächert.
Standort: Sonnig bis halbschattig.
Bemerkungen: Sehr gute Schnittverträglichkeit. Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge.
Portugiesische Lorbeerkirsche (Prunus lusitanica) 'Angustifolia'
Das Wichtigste vorneweg: Die Portugiesische Lorbeerkirsche ist nicht invasiv und ist deshalb eine sehr empfehlenswerte Alternative zum invasiven Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)! Die jungen roten Triebe bilden einen schönen Kontrast zum dunkelgrünen Laub. Im Juni erscheinen lange, aufrechte duftende weisse Blütentrauben, später dunkelrote Früchte. Die Pflanze ist deshalb für Bienen, Schmetterlinge und Vögel wertvoll.
Wuchs: Schnellwachsend, aufrecht, breitkegelig, gut verzweigt, dicht. Wird 2 - 4 m hoch.
Laub: Die Blätter sind kleiner als jene des Kirschlorbeers. Dunkelgrün, glänzend, ledrig.
Standort: Sonnig bis schattig.
Bemerkungen: Gute Schnittverträglichkeit. Blätter und Beeren sind giftig.
Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata) 'Atrovirens'
Der Riesen-Lebensbaum ist die Perfekte Pflanze für eine schnellwachsende blickdichte Hecke. Durch seinen dichten Wuchs bietet er auch Wind- und Lärmschutz. Von März bis April erscheinen Blüten, aus denen sich von August bis September ovale Zapfen entwickeln.
Wuchs: Aufrecht, pyramidenförmig, dicht. Schnellwachsend. Wird 4 - 6 m hoch.
Laub: Tiefgrün, glänzend, gefächert, schuppenförmige Nadeln. Verströmt bei Wind und beim Zerreiben einen schwachen Ananasduft.
Standort: Sonnig bis schattig. Humusreicher, lockerer, durchlässiger Boden.
Bemerkungen: Verträgt Trockenheit besser als andere Thuja-Arten. Giftig.
Rotlaubige Glanzmispel (Photinia fraseri) 'Red Robin'
Diese Glanzmispel ist sehr schön in Einzelstellung, doch es ergeben sich mit ihr auch attraktive, abwechslungsreiche Hecken. Das Laub verfärbt sich im Jahresverlauf. Von Mai bis Juni zeigen sich die weissen Blütenrispen, die später unscheinbare kleine rote Beeren hervorbringen.
Wuchs: Aufrecht, breitbuschig, eiförmig. Wird 1.5 - 3 m hoch.
Laub: Länglich gezähnt, im Austrieb glänzend rot und später kupfrig-grün.
Standort: Sonnig bis schattig.
Bemerkungen: Glanzmispeln sind sehr schnittverträglich, so dass man aus ihnen Formen wie Kugeln oder Pyramiden gestalten kann.
Wintergrüne Ölweide (Elaeagnus ebbingei) 'Limelight'
Die Sorte 'Limelight' besticht vor allem durch das attraktive zweifarbige Laub. Bringt von September bis November weisse stark duftende Blüten hervor, die gerne von Bienen und anderen Insekten besucht werden. Später sind die roten Beeren für Vögel interessant. Es dauert etwas, bis die Wintergrüne Ölweide blickdicht ist. Man kann dies jedoch durch regelmässigen Schnitt fördern.
Wuchs: Straff aufrecht, breitbuschig, vieltriebig. Wird 1.5 - 2 m hoch.
Laub: Dunkelgrüner Rand, unregelmässiger gelber Fleck in der Mitte, glänzend, ledrig, elliptisch.
Standort: Sonnig bis halbschattig.
Bemerkungen: Gute Schnittverträglichkeit. Erträgt auch Trockenheit gut.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret