Wenn der Platz knapp ist, sind Heidelbeeren und Preiselbeeren eine Möglichkeit, schmackhafte Früchte im eigenen Garten, auf dem Hochbeet – ja sogar in grösseren Gefässen auf dem Balkon oder auf der Terrasse – zu kultivieren. Das Gute: Sie sind Nutz- und Zierpflanze zugleich.
Die Gartenheidelbeere
(Vaccinium corymbosum), auch Amerikanische Heidelbeere genannt, ist mit der weit verbreiteten Blau- oder Schwarzbeere
(Vaccinium myrtillus) verwandt. Beide Arten haben dunkelblaue Früchte, wobei jene der Amerikanischen Heidelbeere grösser sind und helles Fruchtfleisch haben. Dafür sind jene von V. myrtillus intensiver im Geschmack.
Aktuell stehen die Heidelbeeren in voller Blüte. Wer jetzt pflanzt, kann je nach Sorte und Lage bereits von ca. Mitte Juli bis September die sehr feinen gesunden Früchte geniessen. Heidelbeeren sind aber nicht nur wegen der Früchte interessant. Mit ihnen hat man auch einen Zierstrauch, der im Frühling zahlreiche zierliche crèmefarbene glockenförmige Blüten hervorbringt, und im Herbst verwöhnt der Strauch mit einer attraktiven leuchtend gelben bis orangeroten Herbstfärbung.
Heidelbeeren können roh gegessen werden, zum Beispiel als Snack zwischendurch, in Joghurt, Müsli oder als fruchtige Beilage zu Eis. Sie finden beispielsweise aber auch Verwendung in Konfitüre, Wähen oder Muffins. Die Standort-/Bodenansprüche sind ähnlich wie jene vieler Rhododendren, denn sie sind kalkempfindlich und wachsen am besten auf saurem humosem Boden.
Was in Sachen Zierde, Ansprüche und Pflege für Heidelbeeren gilt, gilt auch für Preiselbeeren
(Vaccinium vitis-idaea), die mit den Heidelbeeren eng verwandt sind. Die Früchte der Preiselbeere sind herb-sauer und werden meistens in gekochter Form verwendet, beispielsweise mit überbackenem Camembert oder als Beilage zu Wildgerichten, gekochtem Schinken oder Roastbeef. Sie sind leuchtend rot und reifen – etwas später als die Heidelbeeren – von August bis Oktober. Dank der immergrünen Blätter sind die Preiselbeer-Sträucher ideal, um auch im Winter Farbe in den Garten oder auf den Balkon zu bringen.
Beide Beerensträucher sind sehr unkompliziert, machen wenig Arbeit, dafür umso mehr Freude. Sie benötigen lediglich eine ganzjährige dicke Mulchdecke und ab und zu etwas Kompost. Auch der Schnitt ist nicht zeitaufwändig.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret