Sie sorgt mit ihren spektakulären Blüten für Aufsehen – die Passionsblume. Das Schöne: Sie ist einfacher zu halten als man aufgrund ihres Aussehens vermuten würde.
Wer das Aussergewöhnliche, Extravagante mag, sollte sich eine Passionsblume zulegen. Bei guter Pflege gedeihen sie problemlos als Kübelpflanze oder überleben je nach Art sogar ausgepflanzt im Garten den Winter.
Blütenfeuerwerk
Passionsblumen haben anfangs unscheinbare Knospen. Wenn sie sich aber öffnen, kommt der prägnante Fruchtknoten mit Staubbeuteln im Zentrum, der von einem sehr attraktiven Strahlenkranz umgeben ist, zum Vorschein. Die Blütengrössen variieren je nach Sorte von 2 - 20 cm.
Geschichtliches
Die meisten Passionsblumen sind in Mittel- und Südamerika heimisch. Viele wachsen im Urwald kletternd an den Bäumen hoch. Der Name dieser Pflanze stammt jedoch von spanischen Missionaren, welche diese Gewächse in Südamerika entdeckt und den Blütenaufbau als Leidensweg Christi interpretiert hatten. Diese Symbolik ist inzwischen in den Hintergrund getreten, und die Blume ist in erster Linie wegen ihrer Schönheit beliebt.
Hochprozentiges von der Passionsblume
In manchen Ländern werden Passionsblumen auch als Fruchtpflanzen gezogen wie bei uns beispielsweise Reben. So wird der bekannte Maracuja-Schnaps aus Passionspflanzen (Passiflora edulis var. flavicarpa) hergestellt.
Standort und Pflege
Die meisten Passionsblumen müssen frostfrei überwintert werden. Deshalb pflanzt man sie am besten in einen grossen Topf, den man ab Mai an einen hellen, sonnigen Platz stellt. Passionsblumen sind Starkzehrer; deshalb ist regelmässiges Düngen mit Langzeitdünger mit Schafwolle oder Universaldünger wichtig. Die Erde soll immer leicht feucht sein, jedoch ohne Staunässe. Eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Wachstum; deshalb kann man sie im Sommer gerne mit Wasser besprühen.
Überwintert werden Passionsblumen möglichst hell. Die optimale Temperatur liegt bei 5 - 12 ° C. Im Frühling werden Passionspflanzen mindestens um die Hälfte zurückgeschnitten, denn die Blüten entwickeln sie nur aus den neuen Trieben.
Eine winterharte Passionsblume ist zum Beispiel Passiflora caerulea (im Mittelland und in erhöhten Lagen bedingt winterhart). Wer Passionsblumen in den Garten pflanzt, sollte darauf achten, dass der Boden durchlässig ist, damit im Winter keine Staunässe entstehen kann. Bei starken Dauerfrösten (ab ca. - 5 ° C) müssen die Pflanzen mit einer Laubschicht oder Tannästen bedeckt werden. Nach einem milden Winter schneidet man die Pflanze im Frühling auf ca. 1 m zurück. In kalten Wintern kann die Pflanze ganz zurückfrieren und treibt dann im Spätfrühling wieder frisch vom Boden her aus. Hier ist etwas Geduld gefragt.
Je nach Art und Sorte erreichen Passionsblumen Wuchshöhen von 50 cm bis zu 4 m. Passionsblumen, die nicht hängend gezogen werden, benötigen eine Rankhilfe.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret