Rosen schneiden wir, um sie zu verjüngen, deren Lebensdauer zu verlängern und die Blühfreudigkeit zu erhöhen. Im Frühling ist die richtige Zeit dafür. Dann, wenn die Forsythien blühen, geht es den Rosen „an den Kragen“.
Für alle Rosen gilt: Dürres und sehr dünnes, schwaches Holz wird entfernt. Bei Beet- und Edelrosen kann man bereits im Herbst das Gröbste mit vielen Vergabelungen wegschneiden. Einmal blühende Rosensorten bilden ihre Blüten im vorjährigen oder älteren Holz. Einmal blühende Strauch- und Kletterrosen werden nur bei Bedarf an der Basis ausgelichtet. Ihre jungen Triebe bleiben stehen, da sie die zukünftigen Blüten tragen werden. Öfter blühende Sorten blühen auch am neuen, diesjährigen Holz.
Beet-, Edel- und Zwergrosen
Bei diesen Rosengruppen werden starke Triebe auf 5 - 6 Augen (20 - 40 cm) zurückgeschnitten, schwache auf 1 - 3 Augen (5 - 15 cm). Der Schnitt erfolgt jeweils über einem nach aussen gerichteten Auge. Man sollte möglichst wenige Vergabelungen stehen lassen. Von Juni bis September werden bei mehrmals blühenden Rosen laufend verwelkte Blüten abgeschnitten.
Da die meisten Rosen auf einer Wildrosenunterlage veredelt sind, kann unter der Veredelungsstelle die Wildrose austreiben. Man erkennt diese Triebe am hellen, saftigen Grün des Stängels und der Blätter. Solche Triebe werden direkt an der Ansatzstelle entfernt, sonst treiben sie nach kurzer Zeit wieder durch und überwuchern die schwächer wachsende Rose, die darauf veredelt ist.
Bodendeckerrosen
Es reicht, diese Rosen alle 2 - 3 Jahre auf 10 - 15 cm über dem Boden zurückzuschneiden.
Strauch- und Parkrosen
Sie brauchen keinen jährlichen Rückschnitt, ausser man möchte sie bewusst kompakt halten. Die längsten Triebe kürzt man etwas ein und entfernt die äussersten Vergabelungen. Von Zeit zu Zeit kann man einen älteren Trieb ganz herausnehmen, damit sich die Rose verjüngt.
Kletterrosen
Die Haupttriebe bleiben stehen. Alle Seitentriebe schneidet man auf 2 - 3 Augen zurück. Es ist ratsam, alte, verholzte Triebe zwischendurch zu entfernen. So wachsen wieder neue aus dem Boden. Bei einmal blühenden Sorten kann das Einkürzen der Seitentriebe schon im Sommer erfolgen.
Stammrosen
Die Kronen werden exakt wie die Rosen der Klasse "Edelrosen, Beetrosen, Zwergrosen" geschnitten. Einzig die Hängerosen werden, in Anlehnung der gewünschten Wirkung und ihrer Wuchseigenschaft, nur leicht in Form gebracht und dürre sowie überalterte Triebe weggeschnitten. Wichtig ist bei den Stammrosen, dass während des ganzen Jahres, Wildtriebe an Stamm und aus dem Wurzelbereich laufend entfernt werden. Hier ist zu beachten, dass ein sauberer Schnitt ganz am Stamm ausgeführt wird.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Alexander Daetwyler