Im Mittelalter wurde sie bereits erwähnt; nun ist sie wieder in Mode gekommen: die Kräuterspirale. Immer mehr Menschen wissen die Vorteile der praktischen Alternative zum klassischen Kräuterbeet zu schätzen.
Die Kräuterspirale, auch Kräuterschnecke genannt, ist ein dreidimensionales Beet, in dem Gewürzkräuter angebaut werden. Durch ihren spiraligen Aufbau kann sie auf engem Raum (schon ab 1 m2 oder noch kleiner) den Standortansprüchen von Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen gerecht werden. Zudem bietet sie durch die Vielfalt der Lebensbedingungen einer Reihe von Tieren (Insekten, Eidechsen, Kröten, Molche, Vögel) Lebensmöglichkeiten.
Vorteile einer Kräuterspirale
- Idealer Standort für jede Pflanze
- Platzsparend
- Schöner Blickfang
- Weniger Schädlinge durch das Zusammenwirken verschiedener Pflanzen
- Ökologische Bereicherung
So funktioniert die Kräuterspirale
Die Spirale windet sich um einen Steinhaufen und steigt dabei stetig an. Die Steine speichern die Wärme der Sonne und geben sie an die Pflanzen ab. An der Basis der Spirale wird ein kleiner Teich eingebaut; dieser speichert und reflektiert zusätzlich Wärme. Durch das gezielte Auffüllen mit Kies, Schotter, Sand, Kompost und Gartenerde entstehen im Hinblick auf Nährstoffe, Wasserversorgung und Licht sehr differenzierte Standortverhältnisse, um den unterschiedlichen Pflanzen zu gerecht zu werden. Der Boden wird nach oben hin zunehmend karger.
Verschiedene Zonen
Wasserzone: Die Kräuterspirale beginnt mit einem Miniatur-Teich auf der Südseite. Im Teich wird mit Teicherde, Sand und Steinen gearbeitet.
Feuchtzone: Der darunterliegende Teich reflektiert Licht und spendet diesem sonnigen Bereich Feuchtigkeit und Wärme. Der Boden in dieser Zone ist humos.
Normalzone: So wird der mittlere Teil der Kräuterspirale bezeichnet. Der Boden ist humos, aber trockener als in der Feuchtzone. Es gibt sonnige und halbschattige Bereiche.
Trockenzone: Die Spirale schliesst oben mit dem trockenen, heissen Bereich. Der Boden ist hier durchlässig und mager. Wichtig ist eine gute Drainage.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Andy Fässler