Von nichts kommt nichts – Rasenpflege ist eine Daueraufgabe vom zeitigen Frühjahr bis in den Spätherbst. Die Arbeiten für ein schönes Grün starten – so eine Faustregel – zur Forsythienblüte.
Zier- und Sportrasen
Je nach Witterung erfolgt der erste Schnitt im März oder April. Falls nötig, kann man in dieser Zeit auch vertikutieren. Dabei werden abgestorbene Gräser, verfilzte Wurzeln oder Moos entfernt. Der Rasen wird wieder belüftet und kann besser wachsen. Auch für eine Nachsaat ist eine gute Zeit, wenn sich der Boden schon etwas erwärmt hat. Nach dem Vertikutieren ist ein Düngen mit einem stickstoffbetonten, schnell wirkenden Rasendünger zu empfehlen.
Bei etwas grösseren Rasenflächen oder für Ungeübte lohnt sich die Anschaffung eines Streuwagens. Mit ihm kann man den Dünger sehr gleichmässig ausbringen. Wichtig ist, dass der Rasen nach dem Düngen gut gewässert wird. So kommt es zu keinen Verbrennungen, und die Nährstoffe werden vom Rasen rasch aufgenommen. Ich selber überlasse diese Arbeit der Natur, indem ich jeweils dünge, wenn unmittelbar danach Regen angesagt ist.
So mancher Rasenbesitzer nimmt es beim Düngen und Mähen nicht so genau. Zweifellos zähle ich mich dazu, nicht zuletzt weil meine Zeit für Gartenarbeiten beschränkt ist. Allerdings bin ich auch nicht zimperlich und finde beispielsweise Gänseblümchen im Rasen schön oder nehme im Frühling gerne etwas jungen Löwenzahn als Beigabe zum Kartoffelsalat.
Doch wer einen dichten, unkrautfreien, sattgrünen Zierrasen bevorzugt, kommt um jährliches Vertikutieren, wöchentliches Mähen und regelmässiges Düngen nicht herum. Fehlen dem Rasen die Nährstoffe, wird er mager und Hirse, Moos und Unkraut breiten sich aus. Für einen normalen Zierrasen sind je eine Gabe Startdünger im März oder April, Langzeitdünger im Juni und Herbstdünger ab Oktober gute Richtwerte.
Blumenwiese
Was beim Zierrasen gut ist, ist für die Blumenwiese tabu. Je durchlässiger und nährstoffärmer der Boden ist, desto reicher blüht sie. Wichtig ist das starke Lüften und Aufbrechen der Grasnarbe, denn nur so können einjährige Blumen wie Mohn oder Ringelblume wieder keimen und blühen. Man kann die Grasnarbe mit einer Grabgabel einstechen oder sie mit einer Gartenhacke gezielt verletzen. Mähen sollte man eine Blumenwiese nicht vor Ende Juni, damit sich die Blumen aussamen können. Das Schnittgut lässt man zum Trocknen liegen. Sobald es schön trocken ist, wird es etwas geschüttelt, damit sich die Samen wieder ausbreiten können. Danach ist es wichtig, das Schnittgut wegzunehmen und nicht auf dem Boden liegen zu lassen. Ein zweiter Schnitt erfolgt in der zweiten Hälfte des Herbsts, wenn das Wachstum abgeschlossen ist.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret