Gärtnerlatein von A bis Z, Teil 21
Immer wieder stossen Hobbygärtner/innen auf spezifische Begriffe, sei es in Büchern, Magazinen oder auf Pflanzenetiketten. Auch der Buchstabe V hat einiges an Gärtnerlatein bereit. In diesem Blog erklären wir gärtnerische beziehungsweise botanische Fachausdrücke.
Varietät: Die botanische Namensgebung für Pflanzen erfolgt in der Reihenfolge Gattung, Art, Sorte. Art ist also eine Rangstufe unterhalb der Gattung botanisch verwandter Arten mit gemeinsamen Eigenschaften. Eine Varietät (Abkürzung = var.) ist eine Abart innerhalb einer Art.
Vegetationszeit/Vegetationsperiode: Beschreibt die Wachstumsperiode von Pflanzen. Diese ist temperaturabhängig und durch den Pflanzenbestand eines Lebensbereiches bestimmt. Allgemein gelten Tage mit Mitteltemperatur von über 5 ° C als Vegetationszeit; für viele Nutzpflanzen liegt diese einige Grad höher. Deshalb ist in Mitteleuropa die Vegetationszeit jahreszeitlich eingeschränkt. Sie dauert von etwa April bis Anfang Oktober, oder phänologisch beschrieben beginnt sie mit dem Blattaustrieb und endet mit dem Blattfall. Im Hochgebirge entspricht die Vegetationszeit in der Regel der schneefreien Zeit.
Vegetative Vermehrung: Bedeutet Vermehrung von Pflanzen durch Stecklinge, im Gegensatz zur generativen Vermehrung, die durch Samen erfolgt.
Veredelung: Bei der Veredelung werden zwei verschiedene Pflanzen durch Transplantation zu einer vereint. Eine Pflanze mit dem Wurzelwerk und einem kleinen Teil des Haupttriebes dient dabei als sogenannte Unterlage. Die zweite Pflanze (auch Edelsorte genannt), bildet den grösseren Teil der neuen Pflanze und prägt mit ihren Eigenschaften das Aussehen und den Wuchs. Veredelt werden insbesondere Gehölze (z. B. Rosen, Obstbäume), aber auch Tomaten und Gurken.
Vergeilen: Wenn Pflanzen infolge Lichtmangel bei sehr kleinbleibenden Blättern stark in die Länge schiessen, nennt man das vergeilen. Dies ist gelegentlich bei der Anzucht von Pflanzen auf der Fensterbank zu beobachten. Die jungen schwachen und meist blassen Pflänzchen versuchen dadurch möglichst schnell zu mehr Licht zu kommen.
Versamen: Bedeutet die (gewünschte oder auch unerwünschte) Verbreitung von Pflanzen durch Selbstaussaat. Pflanzen, die gerne versamen, sind zum Beispiel Akelei und Ringelblume.
Vertikutieren: Das Vertikutieren lüftet den Rasen, entfernt Moos und abgestorbenes Wurzelmaterial. Der Rasen kann so wieder besser wachsen.
Volldünger: Von einem Volldünger spricht man, wenn er mindestens die drei für die Pflanzen wichtigsten mineralischen Nährelemente Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält. Volldünger gibt es in flüssiger oder fester Form.
Vorkeimen: Die Vorkeimung dient dazu, den Keimvorgang vor der Aussaat zu aktivieren. Dies kann den Ertrag günstig beeinflussen. Vor allem beim Anbau von Kartoffeln kommt der Vorkeimung eine grosse Bedeutung zu. Dazu werden Saatkartoffeln an einem hellen, unter 15 ° C kühlen, frostfreien Platz ausgelegt. Während 3 - 4 Wochen entwickeln sich aus den „Augen“ kräftige, gedrungene Keime. Beim Auspflanzen werden an jeder Knolle 2 - 3 Triebe belassen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret
Gepostet:
10.03.2016 11:40:48 von
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