Kartoffeln zu pflanzen ist keine Kunst. Man muss nur ein Loch graben und sie hineinstecken. In der Zeit von Mitte März bis Ende Mai werden die Saatkartoffeln in den Boden gebracht. Die Erntezeit erstreckt sich je nach Pflanzzeit, Lage, Sorte und Verwendungszweck von Mai bis in den Oktober hinein.
Für den bestmöglichen Ernteerfolg sollte der Boden locker, leicht und sehr reich an Nährstoffen sein. Ideale Voraussetzungen für den Kartoffelanbau schafft eine Gründüngung im Herbst, am besten mit stickstoffsammelnden Pflanzen wie Klee sowie das Ausbringen von Mist, oder im Frühling eine ordentliche Kompostgabe. Wer kleine Frühkartoffeln ernten möchte, steckt geeignete Sorten von Saatkartoffeln nur etwa 15 cm tief, im Abstand von ca. 30 cm. Für die Haupternte beziehungsweise den Anbau von Lagerkartoffeln werden die Knollen weiter und tiefer gepflanzt. Sind die Stauden gut eine Hand hoch, werden sie angehäuft. Gemacht wird dies am besten morgens, wenn die Pflanzen schön aufrecht stehen. Durch das Anhäufen bilden sich die Knollen gut aus und die Bodenfeuchtigkeit bleibt besser erhalten. Wichtig ist gutes und regelmässiges Wässern bei extremer Trockenheit.
Gute und schlechte Nachbarschaft für Kartoffeln
Empfehlenswert: Rucola und Kresse können sehr gut um die Kartoffelpflanzung gesät werden, denn bis die Kartoffeln den Platz einnehmen, sind die Sämlinge geerntet. Ideale Nachbarn für Kartoffeln sind verschiedene Kohlarten sowie Bohnen. Geeignet sind auch Ringelblumen und Tagetes, die gleichzeitig schützende Partner sind.
Nicht ideal: Wurzelgemüse wie Sellerie oder Randen, aber auch Kürbis, Erbsen, Salat und Zwiebeln sind hingegen keine guten Nachbarn von Kartoffeln.
Frühkartoffeln
Die wohlschmeckenden Frühkartoffeln sollte man frühzeitig (Mai/Juni) ernten und unmittelbar nach der Ernte kochen. Bereits innert Stunden nach dem Ausgraben verändert sich der Zuckergehalt und damit der einzigartige Geschmack selbstangebauter Kartoffeln.
Beispiele für Sorten, die bestens als Frühkartoffeln geeignet sind:
- Agata
- Charlotte
- Vitabella
- Ratte
Lagerkartoffeln
Lagerkartoffeln benötigen längere Wachstumszeiten (110 bis 120 Tage). Kartoffeln die zum Einlagern vorgesehen sind, werden erst geerntet, wenn Blüten und Blätter „einziehen“.
Auswahl an Sorten, die gut lagerfähig sind:
- Agria
- Charlotte
- Desirée
- Jazzy
- Victoria (verbesserte Bintje)
- Vitabella
- Blauer St. Galler
- Nicola
Idealerweise werden Kartoffeln bei 8 - 10 º C gelagert. Bei höheren Temperaturen setzt die Keimung ein, und die Kartoffeln werden runzelig. Allzu viel Kälte bekommt den Knollen allerdings auch nicht, denn bei Kühlschranktemperaturen verwandelt sich die Kartoffelstärke in Zucker, so dass die Kartoffeln dann süss schmecken.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret