Hochbeete liegen voll im Trend. Mit ihnen lassen sich gärtnerische, ästhetische und praktische Interessen vereinen.
Wer bereits dieses Jahr die ersten Erdbeeren oder Minigurken naschen oder eigene Raclette-Kartoffeln ernten möchte, sollte in den nächsten Wochen das „Projekt Hochbeet“ aufgleisen. Der Standort für Hochbeete sollte sonnig sein.
Was alles für Hochbeete spricht
Dass man säen, pflanzen, pflegen und ernten kann, ohne sich dafür bücken zu müssen, liegt auf der Hand. Doch neben dem rückenschonenden Gärtnern hat ein Hochbeet einige weitere Pluspunkte:
- Hochbeete erwärmen viel schneller als normale Gartenbeete. Daher kann man früher mit dem Pflanzen beginnen. Zudem ist die Kulturzeit kürzer. Es liegen daher bis zu 30 % höhere Erträge drin.
- Ein Hochbeet kann überall hingestellt werden, also auch auf eine Terrasse oder auf einen lehmigen oder felsigen Untergrund.
- Eigene Gartenabfälle lassen sich optimal verwerten.
- Bedingt durch eine bessere Luftzirkulation in der Höhe gibt es in Hochbeeten weniger Schädlinge und weniger Pilzbefall als in normalen Rabatten. Und aufgrund des langen Weges nach oben gibt es weniger Schnecken.
- Mit Hochbeeten lassen sich auch behindertengerechte Gartenanlagen bauen.
Was es alles braucht, um ein Hochbeet zu erstellen
Hochbeete lassen sich aus Stein, Metall oder Holz errichten. Ja, sogar Kunststoff ist möglich, wenn auch optisch nicht unbedingt ein Highlight. Wichtig ist, dass der Rahmen stabil ist. Sehr gut funktioniert ein Hochbeet aus Lärchen- oder Douglasien-Holz. Diese Hölzer sind robust und halten 10 und mehr Jahre. Um Fäulnis zu vermeiden, stellt man den Holzrahmen am besten auf Zementplatten. Der Vorteil der Marke „Eigenbau“ ist, dass man das Hochbeet den Platzverhältnissen anpassen kann. Höhe und Breite sollten so gewählt werden, dass man von allen Seiten problemlos herankommt. Eine gängige Grösse ist ca. L 240 cm, B 120 cm und H 80 cm. In Fachgartencentern sind auch Fertigbausätze erhältlich, so dass man sich nur noch ums Innere kümmern muss.
So wird ein Hochbeet gefüllt
Auf den Boden legt man ein Gitter gegen Mäuse. Der Rahmen wird anschliessend mit einer Drainagefolie ausgekleidet. Das Hochbeet ist nun bereit für die Füllung. Dabei bieten sich zwei Methoden an: die klassische und die moderne einfachere Variante.
Klassische Beet-Füllung: Die erste ca. 20 cm dicke Schicht besteht aus grobem Baum- und Strauchschnitt, Wurzelresten, Holzabfällen usw. Darauf folgt eine ca. 20 cm dicke Schicht aus Laub, Stroh und Grünabfällen. Die dritte Schicht ist ca. 15 - 20 cm dick und richtig nährstoffreich. Am besten geeignet ist halbverrotteter Stallmist. Zuoberst kommt schliesslich eine etwa 20 cm dicke Mischung aus Gartenerde, Gemüseerde, Kompost, Sand und Greenplant®.
Moderne Beet-Füllung: Als Füllmaterial dienen beispielsweise Schotter oder Blähton (Leca). Darüber legt man ein Trennvlies. Die oberste ca. 30 cm dicke Schicht bildet eine gute Gemüseerde, angereichert mit etwas Kompost.
Pflanzen fürs Hochbeet
Man kann alle Gemüsesorten pflanzen. Auch Kräuter, Blumen, Erdbeeren, Kartoffeln oder kleine Obstbäume wachsen gut in einem Hochbeet. Ideal sind zudem Reihen mit Radieschen, Rettich und anderem schnellwachsendem Wurzelgemüse. Grundsätzlich sind Mischkulturen zu empfehlen. Also: viele verschiedene Arten und Sorten nebeneinander pflanzen. Mein Tipp: Pflanzen Sie, was Sie gerne essen!
Es gibt auch gute Literatur rund ums Thema Hochbeet bzw. Gärtnern auf kleinem Raum. Zwei Beispiele sind:
- Das Hochbeet für Gemüse, Kräuter und Blumen (ISBN 978-3-7020-1351-6)
- An die Töpfe, gärtnern, los! (ISBN 978-3-258-07835-9)
Pflanzenpflege im Hochbeet
Wichtig ist insbesondere das regelmässige Giessen, da Hochbeete schneller austrocknen als Gartenbeete. Bei der klassischen Beet-Füllung ist in den ersten zwei bis drei Jahren gar kein Dünger notwendig und danach nur wenig, d. h. die halbe Dosierung der empfohlenen Menge. Bei der modernen Beet-Füllung ist von Anfang an regelmässiges Düngen in der Dosierung gemäss Packungsempfehlung erforderlich. Ideal sind: verrotteter Stallmist wie Or Brun oder Bio Dünger.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Andy Fässler