Ein wundervoller, romantischer Teppich aus bezaubernden Schneeglöckchen (botanisch Galanthus) – was gibt es Schöneres im Spätwinter oder Vorfrühling? Einen solchen kann man tatsächlich hinbekommen, auch ohne dass man kiloweise Blumenzwiebeln kaufen muss.
Klar, im Herbst massenweise Zwiebeln in die Erde zu stecken, bringt die schnellsten Resultate. Doch ein Meer aus Schneeglöckchen kann sich auch fast von allein entwickeln, einfach nicht von heute auf Morgen. Schneeglöckchen vermehren sich durch Brutzwiebeln und durch Samen. Die Samen besitzen ein fett- und eiweissreiches Anhängsel und werden daher von den Ameisen sehr geschätzt. Sie tragen durch ihre Verschleppung auch zur Verbreitung des Schneeglöckchens im Garten bei. Bedingung ist aber, dass sich die Samen ungestört entwickeln können und nicht einem fleissigen Gärtner zum Opfer fallen, der den Boden bearbeitet.

Bei der "Ameisen-Methode" geschieht die Verbreitung natürlich zufällig. Wenn wir die Schneeglöckchen gezielt ansiedeln möchten, bietet sich als einfachste Möglichkeit das Teilen der Horste an. Wer schon zwei, drei stattliche Büschel Schneeglöckchen im Garten stehen hat, ist im Vorteil, denn dann kann es mit der Vermehrung beziehungsweise Umsiedlung bereits losgehen. Dazu werden die Pflanzen während der Blüte oder unmittelbar danach geteilt und umgehend dorthin gepflanzt, wo der Schneeglöckchen-Teppich entstehen soll. So haben die Zwiebeln ausreichend Zeit, Wurzeln zu schlagen. Bis Mitte März ist gerade noch Zeit, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. Später sollte es nicht werden.
Schneeglöckchen gedeihen am besten unter Laubbäumen und Sträuchern, wo sie möglichst nicht gestört werden wollen.
Auch im Rasen ist ein Wachstum möglich, sofern es sich um eine extensiv gepflegte Grünfläche handelt. Ein humushaltiger, tiefgründiger und nährstoffreicher leicht feuchter Lehmboden ist ideal. Im Sommer kann der Boden auch trockener sein. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret