Die Heil- und Gewürzpflanze ist mehrjährig und wintergrün. Ihr bestes Aroma bieten Kräuter, wenn sie möglichst kurz vor ihrer Verwendung geerntet werden. Man kann den Salbei praktisch jahrein, jahraus frisch zur Verfügung haben. Wenn wir ihm eine Frühjahrskur verpassen, wächst der Salbei schön und bringt im Sommerhalbjahr eine überreiche Fülle an würzigen Blättern hervor.
Aus dem riesigen Kräuterangebot ist der Salbei (Salvia officinalis) für mich ein Muss. Auf ihn möchte ich keinesfalls verzichten. In meinem Kräutertopf wächst eine Sorte mit grossen grünen Blättern. Ich liebe den intensiven Geschmack des Salbeis, und er ist so vielseitig verwendbar. Gedanklich sehe ich schon wieder die Karaffe vor mir mit Zitronenwasser, Eiswürfeln und je einem Zweiglein Minze und Salbei – ein ausgezeichneter Durstlöscher! Genauso gut wie Rosmarin-Ofenkartoffeln schmecken Salbei-Ofenkartoffeln, die jede Grillade bereichern: Zu den Kartoffelschnitzen wenig Olivenöl, Salz, Pfeffer und in Streifen geschnittenen Salbei geben, mischen und ab in den Ofen. Herrlich, wenn der Salbei dann schön knusprig wird! Und nicht zu vergessen: Gnocchi mit köstlicher Salbeibutter – eines meiner liebsten Vegi-Gerichte.
Frühjahrskur
In strengen Wintern friert mein Salbei im grossen Kräuterkübel stark zurück. Zugegeben: Dass er längere Zeit wohl zu trocken hat, trägt ebenfalls dazu bei, dass er im Spätwinter jeweils ziemlich ramponiert aussieht. Dann verpasse ich ihm, sobald keine starken Dauerfröste mehr zu erwarten sind, jedoch bevor sich neue Triebe bilden, einen kräftigen Rückschnitt innerhalb des belaubten Bereichs und gebe etwas neue Erde mit Greenplant Outdoor ins Gefäss. Dies führte stets zu einem üppigen kompakten Wuchs. Man kann dies bei anderen verholzenden Kräutern wie Thymian, Lavendel oder Rosmarin ebenso handhaben. Ein Rückschnitt ist generell zu empfehlen, nicht nur dann, wenn die Pflanze unschön aussieht, denn er fördert einen buschigen Wuchs. Die Bildung neuer Triebe zu fördern, macht auch deshalb Sinn, weil die Pflanze die aromatischsten Blätter an jungen Trieben bildet. Auch durch regelmässiges Ernten junger Triebspitzen in der Vegetationszeit fördert das Wachstum.
Vermehrung
Der Vorfrühling ist auch eine gute Zeit, um Salbei zu vermehren. War der Winter mild oder stand der Salbei geschützt, können intakte Spitzen des Rückschnitts zur Vermehrung verwendet werden. Die Stecklinge sollten mindestens 2 - 3 ausgewachsene Blattpaare haben. Sie werden bis zum Ansatz des untersten Blatts in mit Aussaaterde gefüllte Töpfchen gesteckt. Diese werden an einen hellen, ca. 20 - 25 ° C warmen Platz gestellt. Die Erde muss immer leicht feucht sein. Treiben die Endknospen aus oder beginnen die Blätter zu wachsen, haben die Stecklinge Wurzeln gebildet und können in ein grösseres Gefäss oder in den Garten gepflanzt werden.
Tipps
Wenn im Sommer die Fülle an Salbei sehr gross ist, verwende ich ihn gerne auch als Schnittgrün. Kleine Vasen mit je einer Rose aus dem Garten und etwas Salbei ergeben eine einfache, aber schöne fein duftende Tischdekoration.
Wer gerne und viel Salbei verwendet, ist mit grosslaubigen Arten/Sorten wie beispielsweise Salvia officinalis ssp. major 'Dalmatiner' und 'Alba' sowie Salvia officinalis 'Berggarten' und 'Saltimbocca' gut bedient.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret