Kandierte Blüten sind eine sehr edle essbare Dekoration und eine köstliche Nascherei. Sie lassen sich mit wenigen Zutaten einfach herstellen. Der Frühling hält bereits einige geeignete Blumen dafür bereit.
Voraussetzungen
- Für den Verzehr kommen nur lebensmittelechte Blüten in Frage.
- Blüten ernten, wenn sie gerade aufgegangen sind.
- Blüten erst unmittelbar vor der Verwendung pflücken.
- Nur die Blütenblätter verwenden; Kelchblätter sind nicht geniessbar.
So wird's gemacht
Variante "Eiweiss und Zucker": Kelchblätter entfernen, Eiweiss mit 1 TL Zucker leicht schaumig (nicht steif) schlagen, mit einem feinen Pinsel beide Seiten der Blütenblätter damit einstreichen bzw. die Blüten eintauchen und allseitig mit extrafeinem Zucker bestreuen. Auf Backtrennpapier legen. Sind alle Blüten ausgelegt, bestreicht man sie nochmals mit etwas Eiweiss und bestreut sie mit Zucker. Danach an einem luftigen warmen Ort mindestens 3 Tage lang trocknen lassen.
Vegane Methode "Gummi Arabikum" (pflanzlicher Rohstoff, der aus dem Harz afrikanischer Akazienbäume gewonnen wird): Sie funktioniert wie oben beschrieben, nur wird anstelle von Eiweiss die Gummi-Arabikum-Lösung aufgetragen (1 TL Pulver mit 1 TL Zucker in 4 TL kaltem Wasser anrühren).
Schnelltrocknen: Blüten für einige Stunden bei 50 ° C in den Backofen geben. Dabei die Ofentür leicht geöffnet halten.
Kandierte Blüten in einem Glas mit Schraubverschluss an einem dunklen Ort aufbewahren. Dazu müssen sie vollständig getrocknet und nicht mehr klebrig sein.
Beispiele geeigneter Blüten zum Kandieren
Pflanze |
Blütezeit (je nach Lage, Witterung und Sorte) |
Apfelbaum (Malus domestica) |
April bis Mai |
Birnbaum (Pyrus communis) |
April bis Mai |
Borretsch (Borago officinalis) |
Mai bis September |
Duft-Veilchen (Viola odorata) |
März bis April |
Echter Jasmin (Jasminum officinale) |
Juni bis September |
Stauden-Phlox (Phlox paniculata) |
Juli bis August |
Gänseblümchen (Bellis perennis) |
Februar bis November |
Garten-Nelke (Dianthus caryophyllus) |
Juni bis Oktober |
Holunder (Sambucus) |
Mai bis Juli |
Hornveilchen (Viola cornuta) |
März bis Oktober |
Kapuzinerkresse (Tropaeolum) |
Juli bis Oktober |
Kirschbaum (Prunus avium) |
April bis Mai |
Kornblume (Centaurea cyanus) |
Juni bis September |
Lavendel (Lavandula) |
Juni bis August |
Löwenzahn (Taraxacum) |
April bis Oktober |
Primel (Primula) |
Februar bis Mai |
Ringelblume (Calendula officinalis) |
Juni bis Oktober |
Rose (Rosa) |
Mai bis Juli, evtl. Nachblüte August/September |
Schlüsselblume (Primula veris) |
April bis Juni |
Schmalblättrige Studentenblume (Tagetes tenuifolia) |
Juni bis Oktober |
Wegwarte (Cichorium intybus) |
Juni bis Oktober |
Wilde Malve (Malva sylvestris) |
Juni bis September |
Vorsicht
Nicht alles, was schön blüht, darf gegessen werden. Es gibt auch giftige Blumen wie Akelei, Christrosen, Eisenhut, Fingerhut, Herbstzeitlose, Maiglöckchen oder Winterling. Wer unsicher ist, fragt am besten in einem Fachgartencenter nach. Eine andere Möglichkeit ist, auf eine Samenmischung "Essbare Blüten" zu setzen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret