Tauchen an Hortensien plötzlich watteartige weisse Gebilde auf? Dann ist rasches Handeln angezeigt, denn sie beeinträchtigen die Gesundheit der Pflanzen erheblich. Auch weitere Ziergehölze wie Ahorn, Kiwi, Maulbeere oder Kornelkirsche können betroffen sein.
Im Frühling letztes Jahr wollte ich bei meiner Garten-Hortensie (Hydrangea macrophylla) 'Endless Summer' die verdorrten Blütenstände vom Vorjahr abschneiden und die Pflanze insgesamt leicht einkürzen. Ich war spät dran, denn zu dieser Zeit hatte sie schon neue Blätter gebildet. Plötzlich entdeckte ich weisse Klümpchen an der Pflanze und dachte erst an Schimmel. Doch bei genauerem Hinsehen erkannte ich, was los war: Hortensien-Wollschildläuse trieben ihr Unwesen. Blattunterseiten, Stängel – alles übersät mit den lästigen Viechern.
Was tun gegen Wollschildläuse?
Ist die Pflanze nur wenig befallen, kann man betroffenes Laub entfernen und die Schildläuse an den Trieben abbürsten. Bei meiner 'Endless Summer' waren sie jedoch so zahlreich, dass ich mich für einen radikalen Rückschnitt entschied. Ich nahm auch einen Teil der Erde rund um die Pflanze weg und gönnte ihr etwas neues Substrat sowie eine Portion Langzeitdünger. Diese Massnahmen schienen der Hortensie gutgetan zu haben. Sie entwickelte sich im Sommer prächtig und blühte auch. Dass sie mich noch im selben Jahr mit Blüten verwöhnte, ist auf die Sorte zurückzuführen, denn 'Endless Summer' ist eine, die auch an den frischen Trieben Blüten ansetzt. Werden andere Garten-Hortensien radikal geschnitten, blühen sie erst im nächsten Jahr wieder, da sie nur am alten, letztjährigen Holz Blüten bilden.
Im Kampf gegen die Schildläuse gibt es biologische Mittel. Als vorbeugende Massnahme ist eine sogenannte Winter- oder Austriebspritzung mit Bio Rappol Plus – ein Insektizid auf der Basis von natürlichem Rapsöl – empfehlenswert. Schildläuse, aber auch andere Schädlinge überwintern auf dem Holz der Pflanzen. Eine Behandlung zur richtigen Zeit – wenn die Blattknospen aufspringen, aber noch keine Blätter sichtbar sind – bewirkt, dass die Larven des Schädlings zerstört werden. Bei einem Befall später in der Saison kann man Bio Rapisal AF einsetzen. Eine ebenfalls bedeutende nicht zu unterschätzende vorbeugende Massnahme ist eine optimale Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanzen durchs Jahr hindurch.
Wichtig: Insektizide nie in der Blütezeit – wenn die Blüten von Bienen und Schmetterlingen besucht werden – ausbringen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret