Ihr frisches Grün und die vielgestaltigen Wuchsformen machen Farne zu ausgesprochen dekorativen Zimmerpflanzen, sei es als Begleitung zu anderen Pflanzen oder auch als Solitär. Ein Plus ist zudem, dass man nicht allen Arten einen hellen Standort bieten muss.
Das Spektrum der Zimmerfarne reicht von eher kleinwüchsigen, feingliedrigen Arten über solche mit mehr als 1 m langen Wedeln − und von elegant bogig überhängenden bis kriechend wachsenden. Sogar Arten mit geweihförmigen Blättern sind vertreten.
Die Herkunft der Farne (viele stammen aus tropischen Gebieten) sagt schon einiges über deren Standortansprüche aus: Die meisten mögen es feuchtwarm wie es in einem Badezimmer oft der Fall ist.
Aufrechter Schwertfarn (Nephrolepis exaltata)
Der buschige Schwertfarn mit seinen gekrausten oder gewellten Fiederblättchen ist wohl der beliebteste Zimmerfarn. Dies wohl nicht zuletzt deshalb, weil er auch ein sehr widerstandsfähiger Farn ist. Er stammt aus den tropischen Wäldern Amerikas. Seine Wedel können mit dem Alter 1 m oder noch länger werden; daher ist er gut aufgehoben in einer Ampel oder in einer Schale auf einer Säule.
Wuchs: Aufrecht bis überhängend. Die Wedel wachsen aus einem unterirdischen Rhizom, dessen Ende als kurzer, dicker Stamm zu sehen ist. Wird ca. 60 - 100 cm hoch.
Lichtbedarf: Hoch bis mittel, ohne direkte Mittagssonne.
Ansprüche/Pflege: Warmer Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit. Gleichmässig mit kalkarmem Wasser giessen; die Erde sollte immer leicht feucht bleiben. Die Pflanze regelmässig besprühen. Von April bis September einmal pro Monat mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen in halber Dosierung düngen.
Besonderes: Vermag Schadstoffe (Formaldehyd, Xylol, Toluol) aus der Umgebungsluft zu filtern.
Dreieckiger Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum)
Der Frauenfarn ist im tropischen und subtropischen Amerika beheimatet. Die Pflanze wirkt mit den zarten hellgrünen mehrfach gefiederten Blättchen an den drahtigen Stielen sehr filigran und eignet sich bestens als dekorative Ampelpflanze. Auch in einem Terrarium oder anderen Gläsern wirkt dieser Farn grossartig.
Wuchs: Elegant überhängend; wird bis ca. 50 cm hoch und 70 cm breit.
Lichtbedarf: Gering bis mittel, ohne direkte Sonne.
Ansprüche/Pflege: Warmer Platz mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ist nicht genügend Luftfeuchtigkeit vorhanden, kann durch das Aufstellen eines Luftbefeuchters oder Schalen mit Wasser und Kies oder Blähton nachgeholfen werden. Zugluft verträgt der Frauenhaarfarn gar nicht. Giessen mit kalkarmem, lauwarmem Wasser. Die Erde sollte nie ganz austrocknen. Von April bis September einmal pro Monat mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen düngen.
Geweihfarn (Platycerium bifurcatum)
Der Geweihfarn ist in Neuguinea und Queensland (Australien) beheimatet. Als Pflanze, die aus den tropischen Regenwäldern stammt, mag der Geweihfarn eine hohe Luftfeuchtigkeit. Er ist deshalb eine ideale Pflanze fürs Badezimmer oder einen feuchtwarmen Wintergarten. Der langsam wachsende Geweihfarn wirkt am attraktivsten, wenn er sich in einer frei hängenden Ampel oder auf einer Säule präsentieren kann.
Wuchs: An der Basis schildförmige Deckblätter (Nischenblätter), aus welchen die geweihförmigen hängenden Laubblätter herauswachsen. Die Nischenblätter sind anfangs grün und werden im Alter braun und pergamentartig. Die Laubblätter in der Form eines Geweihs sind ledrig, 60 - 80 cm lang, bei jungen Pflanzen filzig behaart, im Alter kahl.
Lichtbedarf: Gering bis mittel.
Ansprüche/Pflege: Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit. Im Sommer etwa einmal wöchentlich in lauwarmes Wasser tauchen. Vor einem erneuten Wässern sollte der Wurzelballen gut abgetrocknet sein. Im Winter sparsamer giessen. Die Blätter sollten nicht nass werden. In der Wachstumsphase alle 2 - 3 Wochen mit Flüssigdünger in halber Dosierung düngen.
Vogel-Nestfarn (Asplenium nidus)
Dieser Farn ist in den Regenwäldern Ostafrikas, Asiens und Australiens beheimatet. Von seinen Standortansprüchen her ist der Vogel-Nestfarn eine ideale Pflanze fürs Badezimmer oder einen feuchtwarmen Wintergarten. Der Nestfarn mag keinen Standortwechsel; er reagiert darauf mit vertrocknenden Blättern.
Wuchs: Bildet trichterförmige Rosetten. Die glänzenden frischgrünen ledrigen Blattwedel sind lanzettlich und werden bis 1 m lang.
Lichtbedarf: Gering bis mittel.
Ansprüche/Pflege: Hohe Luftfeuchtigkeit (mindestens 60 %). Ist diese nicht gegeben, muss nachgeholfen werden, indem man einen Luftbefeuchter oder Schalen mit Wasser und Kies oder Blähton aufstellt. Das Besprühen ist bei dieser Pflanze keine Lösung; die Blätter bekämen dadurch braune Flecken. Giessen (nicht übers Blattwerk) mit kalkarmem, warmem Wasser. Die Erde sollte gleichmässig feucht gehalten werden; Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Von April bis August mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen in halber Dosierung düngen.
Klippenfarn (Pellaea rotundifolia)
Ursprüngliche Heimat des Klippenfarns, auch rundblättriger Zwergfarn genannt, sind Neuseeland und die Norfolk-Inseln. Er gilt als robustester Farn. Aufgrund seiner Wuchsform wird er gerne als Unterpflanzung in grossen Kübeln und Trögen verwendet. Der Klippenfarn ist bezüglich Klima weniger anspruchsvoll als andere Farne und kann daher gut im Wohnzimmer gehalten werden.
Wuchs: Die ca. 35 cm langen Wedel mit den dicken ledrigen Blättchen wachsen buschig, kriechend bis leicht überhängend. Die Pflanze wird ca. 20 hoch.
Lichtbedarf: Hoch bis Mittel, ohne direkte Sonne.
Ansprüche/Pflege: Der Klippenfarm bildet bezüglich Ansprüchen und Pflege eine Ausnahme. Im Gegensatz zu den meisten anderen Farnen, kommt er auch mit eher trockener Luft zurecht, ebenso mit kalkhaltigem Wasser. Der Platz sollte nicht zu warm sein. Die Erde muss gleichmässig feucht gehalten werden. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Von April bis September ca. alle 6 Wochen mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen düngen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret