September/Oktober ist eine gute Zeit, um selber Johannisbeeren zu vermehren. Und es ist äusserst einfach.
Bei der Pflanzenvermehrung stellt sich die grundsätzliche Frage, ob sie via Stecklinge (= vegetative Vermehrung) oder durch Samen (= generative Vermehrung) vermehrt werden sollen. Manchmal ist beides möglich. Bei den meisten Pflanzen ist jedoch nur eine Vermehrung anhand von Stecklingen sinnvoll, so auch bei Johannisbeeren. Aus Samen gezogene Pflanzen sind nicht sortenecht. Es kann also sein, dass die Früchte später nicht die gewünschte Farbe haben. Auch, ob sie gross und süss sind oder die Pflanze nur ein paar kümmerliche Früchte hervorbringt, weiss man nicht. Wenn man dann nach drei, vier Jahren merkt, wenn die gezogenen Pflanzen erste Früchte tragen, dass diese nicht dem entsprechen, was man haben möchte, ist es schade für den Aufwand. Bei der Vermehrung über Steckhölzer erhält man die gleiche Sorte wie die Mutterpflanze.
So einfach ist es
Schneiden Sie ca. 20 - 30 cm lange kräftige einjährige Triebe mit einer gut geschliffenen sauberen Schere ab und entfernen Sie das Laub. Diese stecken Sie dann ca. 10 - 20 cm tief in einen Topf, der mit lockerer humusreicher Gartenerde oder Anzuchterde gefüllt ist. Die Erde darf nicht austrocknen, aber auch keine Staunässe haben. Der Topf wird an einem geschützten Platz aufgestellt. Bei starken Frösten werden die Stecklinge mit Tannenreisig abgedeckt. Im Frühling beginnen sie zu wachsen. Das Einkürzen der jungen Triebe fördert die Verzweigung. Nach einem Jahr können die Johannisbeeren an den richtigen Standort im Garten gepflanzt werden.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret