Verschiedene Schadbilder bei Himbeeren, an Früchten oder anderen Pflanzenteilen, können sich schon früh im Jahr zeigen und sich bis zur Erntezeit erstrecken. Erstes richtiges Handeln ist jetzt angesagt.
Rutenkrankheit
Eine häufige Krankheit bei Himbeeren ist die Rutenkrankheit, auch Rutensterben genannt. Diese zeigt sich durch zu Beginn bräunlich-violett verfärbte, später silbrig-graue aufreissende absterbende Rindenabschnitte. Befallene Triebe sollten unverzüglich entfernt werden. Nach der Ernte schneidet man alle Triebe komplett zurück, wenn möglich bis etwas unterhalb der Erde. Wichtig: Kranke Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost oder in den Grüncontainer, sondern in die Kehrichtabfuhr. Vorbeugend können eine Mulchschicht (z.B. aus Schilfschnitzel) sowie eine gute Nährstoffversorgung wirken. Auch ein genügend grosser Pflanzabstand (mind. 50 cm) ist hilfreich.
Himbeerkäfer
Frassspuren an Knospen und Blüten deuten auf die Aktivität des Himbeerkäfers, der zur Familie der Blütenfresser gehört, hin. Die Larven des kleinen braunen Käfers (sogenannte Himbeermaden) fressen im Innern der Früchte. Gegen sie muss vor dem Aufbrechen der Blütenknospen vorgegangen werden. Die Anwendung eines biologischen Insektizids (z. B. NeemAzal®-T/S gegen fressende und saugende Schädlinge) ist eine Möglichkeit. Zur Vorbeugung/Eindämmung kann unter den Himbeersträuchern eine Folie auf dem Boden ausgelegt werden. Damit wird verhindert, dass sich herabfallende Larven eingraben und verpuppen können, und Käfer können nicht aus dem Boden kriechen, um sich an die Himbeeren zu machen. Herbsthimbeeren wie ‘Autumn Bliss’, ‘Herbstgold’ oder ‘Enrosadira’ bleiben meist verschont. Sie haben noch keine Blüten, wenn die Käfer im Frühling ihre Eier ablegen wollen. Auch hier sind befallene Triebe zu entfernen.
Himbeerrost
Gelb-orange Punkte auf den Blättern machen deutlich, dass die Pflanze durch den Pilz Phragmidium rubiidaei befallen ist. Ist der Befall stark, kann dies einen verfrühten Blattfall und verminderten Ertrag zur Folge haben. Eine zu dichte Pflanzung und feuchte Witterung begünstigen den Himbeerrost. Kranke Blätter sollten unverzüglich entfernt werden. Eine weitere Massnahme ist, die Pflanzen auszulichten. Eine Behandlung mit einem Fungizid (z. B. Kupfer) ist möglich, macht aber nur bei jungen noch nicht infizierten Ruten Sinn.
Vorbeugen generell
Natürlich ist es immer besser, wenn man Krankheiten vermeiden kann. Das ist die bestmögliche Vorsorge:
- Idealer Standort: Wild wachsen Himbeeren an Waldrändern. Daher ist ein Platz, der dem Naturstandort nahekommt, am besten − sonnig bis halbschattig, ohne dass der Wurzelbereich grosser Hitze ausgesetzt ist. Der Boden sollte durchlässig und humos sein; Staunässe ist zu vermeiden.
- Pflanzenstärkung: Bio RhizoPlus enthält das natürliche Bodenbakterium Bacillus amyloliquefaciens, das die jungen Wurzeln besiedelt. Es verdrängt pilzliche Krankheitserreger, fördert das gesunde Wurzelwachstum und verbessert die Nährstoffaufnahme. Die Pflanzen haben damit eine höhere Toleranz gegenüber Stressfaktoren.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret