Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler. Wenn sich die Blütenpracht des Sommers langsam verabschiedet, beginnt das Farbenspiel des Herbsts. Beinahe unerschöpflich sind die Kombinationsmöglichkeiten mit dekorativen Fruchtschmuck-Pflanzen.
Herbstpflanzen mit Früchten erfreuen uns über viele Wochen und bringen als Begleitung zu Heidepflanzen, Gräsern, Nadelgehölzen, Chrysanthemen und Blattschmuckpflanzen Abwechslung in Blumenkistchen und andere Gefässe.
Scheinbeere (Gaultheria procumbens)
Wir finden die Scheinbeere im Handel als Herbstpflanze, obwohl sie das Zeug zu einer Ganzjahrespflanze hat. Im Winterhalbjahr erfreut sie mit den leuchtendroten kugeligen Beeren und dem interessant gefärbten Blattkleid. Im Sommer erscheinen zarte kleine weissen Blüten. Die immergrüne winterharte Scheinbeere ist für Kistchen und Tröge eine gute Basispflanze, zu der man je nach Saison immer wieder anderes dazu pflanzen kann. Schöne Kombinationen ergeben sich im Herbst mit Mini-Koniferen, Purpurglöckchen (Heuchera), Efeu, Besenheide (Calluna), Skimmie (Skimmia japonica) oder im Winter dann mit Christrosen (Helleborus).
Korallenstrauch (Solanum pseudocapsicum)
Das Farbenspiel der reifenden zahlreichen Früchte ist eindrücklich; es reicht von gelb über grün zu orange-rot. Die Früchte sind giftig. Der dekorative mehrjährige, aber nicht winterharte Korallenstrauch kann auch als Zimmerpflanze gehalten werden. Der Einfachheit halber pflanzt man ihn nicht mit anderen Herbstpflanzen in ein Gefäss, sondern allein. So ist die Pflanze rasch nach drinnen gezügelt, wenn die Nachttemperaturen auf unter 5 Grad fallen.
Torfmyrte (Gaultheria mucronata)
Die kugeligen dicken Beeren erscheinen sehr zahlreich in rosa, rot oder weiss; deshalb ist dieser bedingt winterharte mehrjährige Kleinstrauch äusserst wirkungsvoll und bringt Farbe in die oft trübe Jahreszeit. Die Torfmyrte macht sich gut zusammen mit Alpenveilchen (Cyclamen), Erika (Erica gracilis), Besenheide (Calluna), Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii), Segge (Carex) oder Pfeifengras (Molinia). Die Pflanze und die Beeren sind leicht giftig.
Lampionblume (Physalis alkekengi)
Die Lampionblume ist eine mehrjährige Staude, die vor allem aufgrund der im Herbst erscheinenden orangeroten Fruchthülsen attraktiv ist. Diese sind sehr beliebt zum Dekorieren und Basteln, denn getrocknet sind die Früchte sehr lange haltbar. Je nachdem, in welchem Reifestadium man die Früchte abschneidet sind die Fruchthülsen noch grün, gelblich-grün, hellorange oder bereits rotorange und trocknen dann auch so ein. Im Garten neigt die Lampionblume zum Wuchern, da sie unterirdische Rhizome bildet. In einem grösseren Gefäss kann man sie jedoch gut im Zaum halten. Als Begleitung im Gefäss eignen sich hohe Gräser wie das Lampenputzergras (Pennisetum) oder Chinaschilf (Miscanthus).
Zierpfeffer (Capsicum annuum)
Ein fulminantes Feuerwerk leuchtender Farben bergen die Früchte dieser Pflanzen. Das Spektrum reicht von gelb, grün, orange, rot, violett bis zu weinrot. Je nach Sorte sind die Früchte rundlich, spitz oder langgezogen. Der Zierpfeffer ist zwar nicht winterhart, bleibt aber bei frostfreier Witterung bis in den Winter hinein schön. Übrigens: Die Schoten sind essbar. Je nach Sorte sind sie mild wie Peperoni oder scharf wie Chilis. Der Zierpfeffer macht sich gut allein in einem Topf oder auch in einem Kistchen oder grösseren Gefäss, zum Beispiel kombiniert mit Alpenveilchen (Cyclamen), winterharten Purpurglöckchen (Heuchera), Silberblatt (Lunaria), oder Segge (Carex).
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret