Je länger man Bienen & Co. im Garten Nahrung bieten kann, desto besser. Eine Blütezeit durchs ganze Jahr hindurch gelingt nicht nur mit Blumen, sondern auch mit Gehölzen.
Einige Wildbienen fliegen bereits bei Temperaturen um die 5 ° C, um auf Nahrungssuche zu gehen. Auch gewisse Schmetterlingsarten, die als ausgewachsene Falter überwintert haben, sind auf ein frühes oder spätes – wie man’s nimmt – Nahrungsangebot angewiesen. Durch eine geschickte Kombination von Gehölzen kann sich Mensch und Tier das ganze Jahr über Blüten freuen. In diesem Blog stellen wir für jede Jahreszeit einige schöne Blüten-Gehölze vor.
Beispiel einer Kombination aus nur vier Gehölzen, mit der Sie Insekten das ganze Jahr über Nahrung bieten können: Ölweide, Winterblüte, Johannisbeere und Rose ‘Alcantara’.
Herbst |
Winter |
Frühling |
Sommer |
Ölweide (Elaeagnus ebbingei) |
Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana) |
Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata) |
Bartblume (Caryopteris) |
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides) |
Winterblüte (Chimonanthus praecox) |
Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis) |
Duftesche, Bienenbaum (Tetradium danielii hupehensis) |
Strauchefeu (Hedera helix 'Arborescens') |
Winter-Duftheckenkirsche (Lonicera purpusii) |
Johannisbeere (Ribes rubrum) |
Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) |
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Zaubernuss (Hamamelis) |
Kornelkirsche (Cornus mas) |
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) |
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Obstbäume allgemein |
Rosen, einfach blühende |
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Sal-Weide (Salix caprea) |
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Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) |
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Herbstblüher
Ölweide (Elaeagnus ebbingei): Der immergrüne aufrecht wachsende dicht belaubte Strauch erreicht eine Höhe 2 - 2.5 m. Die silbrig-weissen eher unscheinbaren röhrenförmigen duftenden Blüten erscheinen von September bis November. Die Ölweide mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz und einen trockenen Boden. Sie eignet sich auch gut als Kübelpflanze.
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch (Heptacodium miconioides): Eigentlich schade, dass er in Gärten eher selten anzutreffen ist. So auffällig wie sein Name ist auch seine Erscheinung mit seiner abblätternden Rinde. Es ist ein buschig aufrecht wachsender mehrstämmiger Grossstrauch, der auch Trockenheit gut verträgt. Er wird 3 - 4 m hoch. Im Alter wächst er schirmförmig. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und der Boden nahrhaft sein. Die Rispen mit den crème-weissen stark duftenden Blüten erscheinen von August bis Oktober – dann, wenn so manches andere bereits verblüht ist. Dieser Strauch eignet sich auch gut als Kübelpflanze.
Strauchefeu (Hedera helix ‘Arborescens’): Auch Efeu kann eine wertvolle Insektenweide sein, so zum Beispiel der pflegeleichte Strauchefeu mit seinen grün-gelben duftenden Doldenblüten, die er von September bis Oktober hervorbringt. Dieses immergrüne Gehölz gedeiht an jedem Standort, sofern er nicht zu trocken ist. Der Strauchefeu wächst breitbuschig und wird bis ca. 1.2 m hoch. Er eignet sich auch als Kübelpflanze.
Winterblüher
Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana): Die einheimische Haselnuss ist ein vieltriebiger buschig aufrecht wachsender Grossstrauch, der eine Höhe von 4 - 5 m erreicht. Trotz seiner Grösse gilt er als sehr windfest. Für ihn ist ein sonniger bis halbschattiger Platz optimal, doch er kommt auch mit Schatten zurecht. Der Boden soll nährstoffreich sein. Die gelben Blütenkätzchen erscheinen von Februar bis März.
Winterblüte (Chimonanthus praecox): Die Winterblüte ist ein sparrig verzweigter, schwach wachsender Strauch. Mit der geringen Höhe von nur 1.5 - 2 m ist er auch für kleine Gärten ideal. Der Standort soll sonnig bis leicht halbschattig und geschützt sein; der Boden gut durchlässig. Die sehr stark duftenden gelben glockenförmigen Blüten mit der purpurfarbenen Mitte erfreuen von Dezember bis März. Da sich die Blütezeit über die gesamten Wintermonate erstreckt, ist dieses Gehölz für die Insekten besonders wertvoll.
Winter-Duftheckenkirsche (Lonicera purpusii): Dieser pflegeleichte Strauch mit dem malerischen leicht überhängenden Wuchs wirkt sehr schön in naturnahen Gärten, aber auch als Kübelpflanze. Er kommt mit jedem Standort zurecht; nur zu trocken darf er nicht sein. Die Wuchshöhe beträgt 1.8 - 2 m und ist deshalb auch für kleine Gärten gut geeignet. Bienen und andere Insekten haben über eine sehr lange Zeit ein Nahrungsangebot. Je nach Witterung kann sich die Blütezeit von Dezember bis April erstrecken, mit Hauptblüte von Februar bis März. Die crème-weissen lippenförmigen Blüten verströmen einen starken Duft.
Zaubernuss (Hamamelis): Die Zaubernuss ist ein langsam wachsender Strauch mit breit ausladender, sparriger Form für einen sonnigen Standort. Sie wird 2 - 3 m hoch. Die meisten hier anzutreffenden Hamamelis-Arten blühen von Januar bis März, am noch kahlen Holz. Einzig die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) blüht im Herbst. Je nach Art und Sorte sind die filigranen Blüten schwefelgelb, goldgelb, orange oder kupferrot und meist süss duftend. Bei den im Winter blühenden Arten rollen sich bei Frost die Blütenblättchen ein, so kann ihnen auch grosse Kälte nichts anhaben.
Frühlingsblüher
Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata): Die einheimischen immergrünen Eiben sind sehr langsam und dicht wachsend. Sie können 6 - 8 m hoch werden. Sie sind pflegeleicht und für alle Standorte geeignet; am besten ist jedoch Halbschatten oder Schatten. Der Boden soll nährstoffreich und feucht sein. Die unscheinbaren gelben Blüten, die von März bis April erscheinen, sind für uns Menschen kein Blickfang, dafür aber für die Insekten sehr wertvoll.
Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis): Die einheimische Gemeine Felsenbirne hat nichts mit Birnen zu tun. Der mehrstämmige Strauch mit locker überhängenden Zweigen wird nur rund 1.5 - 2 m hoch und bildet Früchte, die eher an Heidelbeeren erinnern. Der ideale Standort ist sonnig bis halbschattig. Im April erscheinen unzählige Büschel mit weissen Sternblüten.
Johannisbeere (Ribes rubrum): Wir pflanzen Johannisbeeren meist mit der Absicht, später die «Meertrübeli» für Konfitüre oder Kuchen ernten zu können. Wir denken gar nicht unbedingt daran, dass den säuerlichen Früchten im April und Mai grünliche Blüten vorausgehen, die eine wahre Bienenweide sind. Der Standort für Johannisbeeren soll sonnig bis halbschattig sein, der Boden nährstoffreich.
Kornelkirsche (Cornus mas): Der einheimische langsam breit aufrecht wachsende Strauch oder Baum wird 4 - 5 m hoch. Die sehr dekorative Kornelkirsche benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Platz. Sie ist hitzeverträglich und trockenheitsresistent. Von März bis April, vor dem Laubaustrieb, bildet sie sehr zahlreiche grosse kugelige Dolden mit goldgelben sternförmigen Einzelblütchen, die leicht duften.
Obstbäume allgemein: Egal, ob Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Zwetschge – die Blüten von allen Obstbäumen sind – je nach Art – von Ende März bis Mai wahre Insekten-Magnete.
Sal-Weide (Salix caprea): Wir Menschen erfreuen uns im März/April an den dekorativen silbergrauen Weidenkätzchen der einheimischen Sal-Weide und schneiden gerne einen Strauss der Zweige zum Dekorieren. Sobald die gelben Staubfäden erscheinen, haben auch Bienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge ihre Freude daran – für sie sind sie eine bedeutende Nahrungsquelle. Schön, dem regen Treiben an einer Weide zuzuschauen! Die schnell wachsende äusserst windfeste Salweide kann eine stattliche Höhe von 7 m erreichen. Sie mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz und kommt mit jedem Boden zurecht.
Schwarzer Holunder (Sambucus nigra): Der Schwarze Holunder ist ein robustes schnellwachsendes bis zu 5 m hoch werdendes einheimisches Wildobstgehölz, das an jedem Standort gedeiht. Blütezeit ist je nach Sorte von Juni bis Juli. Die stark duftenden crème-weissen oder rosa Blütendolden sind für Insekten (Nektar), aber auch für uns Menschen (z. B. für Sirup) von Nutzen. Der schwarze Holunder ist auch sehr gut als Kübelpflanze geeignet. Besonders dekorativ ist der farnblättrige Holunder ‘Black Lace®’ mit dem schwarzroten tief geschlitzten Laub.
Sommerblüher
Bartblume (Caryopteris): Die Bartblume ist ein buschig wachsender Kleinstrauch, der etwa 1 m hoch wird. Die intensiv dunkelblauen duftenden Blüten erscheinen von August bis September. Die Bartblume benötigt einen sonnigen Platz und einen durchlässigen Boden. Auch als Kübelpflanze macht sie viel her.
Duftesche, Bienenbaum (Tetradium danielii hupehensis): Es geht kaum anders: Wenn einer Bienenbaum heisst, dann muss er etwas für die Bienen sein! Und das ist er, denn von Juli bis August lockt er die Insekten mit den Rispen aus weissen duftenden Blüten an. Der hitzeverträgliche mehrstämmige Baum mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz und einen durchlässigen Boden.
Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare): Der einheimische wintergrüne Strauch wächst breitbuschig aufrecht bis zu einer Höhe von 2 - 3 m. Er kann an jedem Standort gepflanzt werden; er ist auch hitzeverträglich. Der Boden sollte nährstoffreich sein. Seine Rispen mit den crème-weissen angenehm duftenden Blüten erscheinen von Juni bis Juli. Der Liguster macht sich auch gut als Kübelpflanze.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus): Wer einen Ersatz sucht für den Sommerflieder, der zu den invasiven Neophyten zählt, hat mit einem Mönchspfeffer eine ausgezeichnete Alternative. Die violett-blauen Blütenähren des Mönchspfeffers ähneln jenen des Sommerflieders. Und sie sind ein absolutes Hummelparadies. Wer ein grösseres Exemplar im Garten hat, hört zur Blütezeit von August bis September schon von weitem ihr Summen. Der Mönchspfeffer mag einen sonnigen Standort und einen durchlässigen Boden. Er wächst locker breit aufrecht und wird ca. 2 m hoch.
Rosen, einfach blühende: Alle Rosen, deren Blüten ungefüllt oder nicht dicht gefüllt sind, sind für Bienen, Hummeln & Co. interessant. Insektenfreundliche Rosen sind vor allem unter den Wildrosen (z. B. Rosa canina, Rosa glauca rubrifolia, Rosa rugosa, Rosa arvensis) sowie den Bodendecker- und Kleinstrauchrosen zu finden (z. B. die Sorten Alcantara, Cute Haze, Amber Sun). Hauptblütezeit von Rosen ist von Mai bis Juni. Je nach Art und Sorte ergibt sich eine Nachblüte ab August bis in den Herbst hinein.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret