Die grösste Frühlingszwiebelblume ist die prächtige Kaiserkrone (Fritillaria imperialis). Mit der stattlichen Grösse und den eindrucksvollen Blütenglocken bildet diese Pflanze einen einzigartigen Blickfang im Garten. September ist die ideale Pflanzzeit.
Kaiserkronen gehören zur Gattung der Liliengewächse und sind daher nahe verwandt mit Lilien und Tulpen. Sie stammen ursprünglich aus Persien, Afghanistan, Nordindien und dem Himalaja-Gebiet, wo sie sowohl in schattigen feuchten Schluchten als auch auf kargen Bergrücken wachsen.

Die beachtlichen leuchtenden Blütenglocken thronen auf bis zu 120 cm hohen Stängeln und hängen an einem Kranz unter einem krönenden Blattschopf. Aus jeder Glocke, die einen Durchmesser von bis zu 6 cm erreichen kann, schauen lange Staubgefässe hervor, die sie interessant für Insekten machen. Über den Blüten sitzen zahlreiche spitzige nach oben gerichtete Blätter. So bilden die in Rot, Orangerot oder Gelb blühenden schnell wachsenden Blumen unwiderstehliche Blickfänge in jedem Frühlingsgarten.
So attraktiv ihr Äusseres ist, so unattraktiv ist die Duftmarke der Kaiserkronen-Zwiebeln. Das hat aber gleichwohl etwas Gutes: Die Zwiebeln verbreiten einen unangenehmen Geruch und schrecken so Mäuse wirksam ab. Entsprechend lautet meine Devise: kein Obstbäumchen pflanzen, ohne Kaiserkronen dazu einzugraben.
Wenn sich Wühl- oder Schermäuse an den jungen noch wenig ausgeprägten Wurzeln der Bäumchen zu schaffen machen, kann das ihr Absterben bedeuten, bevor man je in den Genuss einer Frucht gekommen ist. Nicht umsonst sieht man vor allem in typischen Bauerngärten oft Kaiserkronen als Kranz um Obstbäume. Bauern und Bäuerinnen haben das Wissen noch und geben es von Generation zu Generation weiter.
Kaiserkronen mögen einen sonnigen bis halbschattigen Platz und einen durchlässigen nährstoffreichen Boden. Sie werden ca. 20 cm tief und leicht schräg (damit sich am Stängelansatz keine übermässige Feuchtigkeit ansammeln kann) in den Boden gesteckt. Für ein optimales Wachstum und zur Förderung der Blühfreudigkeit sollten sie regelmässig mit Nährstoffen versorgt und bei Trockenheit gegossen werden. Wichtig ist, die Zwiebeln ganzjährig im Boden zu belassen.
Wollen Sie dem nächsten Frühling die Krone aufsetzen? Dann ab in den Boden mit den faustgrossen Zwiebeln!
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret