Jetzt ist wieder Zeit für schmackhafte Bärlauchgerichte. Doch woher nehmen? Nicht alle haben die Gelegenheit, auf die Schnelle ein paar Büschel des gesunden Krauts in der freien Natur zu pflücken. Wenn weit und breit kein Wald und keine Bachlandschaft zugegen sind, schafft man sich eben sein eigenes Bärlauch-Reich.
Der Bärlauch (Allium ursinum) ist eine Art aus der Gattung der Allium und somit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Es ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Höhe von ca. 20 - 50 cm erreicht. Um Bärlauch zu kultivieren, benötigt man einen nährstoffreichen, feuchten, kalkhaltigen Boden an halbschattiger bis schattiger Lage. Ein sehr guter Platz befindet sich unter Bäumen, Sträuchern und Hecken. Es gibt verschiedene Möglichkeiten zu eigenem Bärlauch zu kommen.
Für sehr Geduldige: Aussaat
Wer eine gehörige Portion Geduld mitbringt, kann den Bärlauch selbst aussäen. Bärlauch-Samen gehören zu den
Kaltkeimern. Dies sind Pflanzenarten, deren Samen erst nach einer Kälteperiode zu keimen beginnen. Bärlauch-Saatgut hat eine extrem lange Keimzeit von 14 Monaten bis zu 2 Jahren und mehr. Zudem verliert das Saatgut schnell seine Keimfähigkeit; es sollte deshalb bei der Aussaat möglichst frisch sein. Es empfiehlt sich eine Direktsaat ins Freie im Sommer oder im Herbst. Der Boden muss stets leicht feucht sein.
Für Normalgeduldige: Zwiebeln stecken
Wesentlich einfacher als die Aussaat ist der Anbau mit Zwiebeln. Die länglichen, dünnen Zwiebeln steckt man am besten in Gruppen von bis zu 5 Zwiebeln mit der Spitze nach oben etwa 2 cm tief in die Erde. Der Gruppenabstand beträgt ca. 30 cm. Die Zwiebeln kann man, ausser bei gefrorenem Boden, das ganze Jahr über in die Erde bringen.
Für Eilige: vorgezogene Pflanzen setzen
Allen, die möglichst schnell Ergebnisse haben möchten, sei geraten, im zeitigen Frühjahr Bärlauch-Pflanzen aus dem Fachhandel im Abstand von ca. 30 cm zu setzen. Nach dem Einpflanzen kräftig angiessen. Bis die Pflanzen gut angewachsen sind, muss der Boden immer schön feucht sein.
Und plötzlich geht’s von selbst
Passt dem Bärlauch der Standort, breitet er sich mit der Zeit gerne sehr stark aus. Bärlauchpflanzen bilden viele Samen, die sich selbst aussäen. Zudem vermehrt sich der Bärlauch durch Teilung der Zwiebeln mit Ausläufern. Wer den Wuchs in Grenzen halten will, baut am besten eine Rhizomsperre ein und schneidet die kugeligen Früchte ab, bevor sich die reifen Samen selbst ausstreuen.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret