Es gibt sie tatsächlich: Kakteen, die auch in unseren Gefilden die kalte Jahreszeit im Freien unbeschadet überstehen. Viele Kakteen sind sich von ihren ursprünglichen Heimatorten gewohnt, im Winter Minustemperaturen auszuhalten.
Viele winterharte Kakteen können Temperaturen bis - 20 ° C ertragen. Meistens ist nicht die Kälte das Problem im Winter, sondern die Nässe im Boden.
Beispiele winterharter Kakteen
Feigenkaktus, Opuntie (Opuntia): Zu den winterharten Arten dieser Gattung gehören zum Beispiel Opuntia phaecantha, Cylindropuntia imbricata oder O. polyacantha. Sie stammen aus Nordamerika und wachsen dort in Höhenlagen von 1'500 - 2'500 m. ü. M.
Igelsäulenkaktus (Echinocereus): Die winterharten Arten dieser Gattung sind in Gebirgslagen von bis zu 2'000 m. ü. M. im Südwesten der USA beheimatet. Zu ihnen gehören beispielsweise Echinocereus triglochidiatus, E. coccineus oder E. fendleri.
Escobaria: Escobaria missouriensis, E. sneedii, E. vivipara und E. orcuttii sind Vertreter der winterharten Escobaria. Sie haben ihre Heimat im Südwesten der USA und wachsen dort an Standorten über 1'500 m. ü. M.
Standort, Pflanzung
Der Standort von Kakteen sollte sonnig und regengeschützt sein. Das Wichtigste beim Aufbau eines Kakteenbeetes ist die Drainage. Dazu benötigt man Steine, Kies, Greenplant und Lavamulch. Unten darf das Material ziemlich grob und wasserdurchlässig sein. Für die mittlere Schicht mischt man Sand und Greenplant mit gewöhnlicher Gartenerde. Zuoberst kommt eine ca. 5 cm dicke Schicht mit Lavamulch oder Feinkies. Dieser Aufbau sorgt dafür, dass die Kakteen keine "nassen Füsse" bekommen und im Winter nicht faulen.
Kakteen mögen's nicht nur trocken
Viele denken, dass Kakteen nie viel Wasser benötigen, was so nicht stimmt. Die meisten Kakteen brauchen von Frühling bis Sommer regelmässig Wasser und sollten in der Wachstumszeit nie ganz austrocknen. Im Herbst jedoch und insbesondere im Winter, müssen die Pflanzen trockenstehen. Das Phänomen von trockenem Winter und feuchtem Frühling und Sommer sieht man speziell bei den Opuntien. Gegen den Herbst hin ziehen sie ihren Saft aus den Blättern und legen sich ab. Wer glaubt, die Pflanze sei eingegangen, weil sie bläulich und schlaff aussieht, täuscht sich. Im Frühling, wenn die Wärme kommt, pumpt der Feigenkaktus wieder Wasser in die Blätter und steht auf, als ob nichts gewesen wäre.
Wyss Samen und Pflanzen AG, Christine Beuret